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Thema

Opel

Die Automobilbranche wird noch Jahre brauchen, um zu alter Form zurückzukehren, fürchten Experten. Hersteller, die sich jetzt nicht fit machen, verlieren den Anschluss.

Von
  • Alfons Frese
  • Henrik Mortsiefer

Opel denkt über die Produktion eines „preiswerten Autos mit einfachster Corsa-Technik“ am ehemaligen Standort der Ostmarke Wartburg in Eisenach nach. Laut „Auto Bild“ soll auch die Marke Wartburg wiederbelebt werden.

Der US-Konzern General Motors macht in drei Monaten sechs Milliarden Dollar Verlust. Der Opel-Betriebsrat glaubt, dass der Autobauer seine Bilanz auf Kosten von Opel poliert.

Von Henrik Mortsiefer

Der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) verbucht im ersten Quartal des Jahres einen Verlust in Höhe von sechs Milliarden Dollar (4,5 Milliarden Euro). Allein das Europageschäft mit Opel trug zwei Milliarden Dollar vor Steuern zu dem schlechten Ergebnis bei.

Die Opel-Mutter General Motors will für ihre Verstaatlichung bis zu 60 Milliarden neue Aktien ausgeben. Für die Anteile sollen die US-Regierung, die Gewerkschaft und die Gläubiger dem Konzern Schulden in Milliardenhöhe erlassen.

Jeder siebte Arbeitsplatz hängt am Auto. Verständlich, dass die Politik Interessen artikuliert und Verantwortung übernimmt in der schwersten Strukturkrise seit Jahrzehnten. Aber das Macht- und Medienspiel um Opel wird angesichts der beträchtlichen Herausforderungen für die Industrie von Tag zu Tag verantwortungsloser.

Von Henrik Mortsiefer

Den ersten Fehler hat Fiat-Chef Sergio Marchionne schon gemacht: Er hat die Dreierbeziehung zwischen Fiat, Chrysler und Opel mit einer „Hochzeit im Himmel“ verglichen. Wer gedacht hatte, diese Peinlichkeit sei für Ex-Daimler- Chef Jürgen Schrempp reserviert, der irrt.

Fiat-Chef Marchionne denkt groß und damit nicht falsch für einen Autofürsten. Doch eine "Hochzeit im Himmel" wäre ein Dreierbündnis aus Opel, Chrysler und den Italienern keinesfalls - für Opel könnte es gar existenzbedrohend sein. Ein Kommentar.

Sergio Marchionne hat Fiat gerettet. Nun will er den italienischen Autobauer zum Weltkonzern machen.

Von Paul Kreiner

Fiat hat am Donnerstag ein Abkommen mit dem Autobauer Chrysler geschlossen. Der Turiner Autokonzern will zunächst 20 Prozent an dem mittlerweile insolventen US-Unternehmen übernehmen, das unter Gläubigerschutz saniert werden soll.

Der italienische Autobauer Fiat will sich verstärkt um eine Beteiligung an Opel bemühen. Allerdings gibt es ein Problem: Die Arbeitnehmer lehnen Fiat ab. Sie bevorzugen ein Konsortium aus einem kanadischen Autozulieferer und einem russischen Autobauer.

Von Alfons Frese

Der kanadisch-österreichische Autozulieferer Magna hat nach Angaben von Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ein "erstes interessantes Grobkonzept“ für einen Einstieg bei Opel vorgelegt. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsidenten Kurt Beck kritisiert zu Guttenberg unterdessen für seine Informationspolitik im Fall Opel.

Im Ringen um die Rettung des Autobauers Opel fordert die Bundesregierung von möglichen Investoren wie Fiat Garantien für Werke und Arbeitsplätze. Der italienische Autohersteller hat den Erhalt aller vier Montagestandorte von Opel in Deutschland zugesichert.

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee und Wirtschaftsminister zu Guttenberg wollen genau prüfen, ob ein Opel-Investor Standorte und Arbeitsplätze in Deutschland erhalten will. Bei Opel fürchtet man Einschnitte, falls Fiat den Konzern übernehmen würde.

Ford will trotz eines erneut enormen Quartalsverlustes von 1,4 Milliarden Dollar weiter ohne Staatshilfen durch die Krise kommen. Der Umsatz brach in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 43 Prozent auf 24,8 Milliarden Dollar ein.

Fiat will Opel übernehmen – und steckt doch selbst in der Klemme. Für die deutschen Standorte stellt sich somit die lebenswichtige Frage, ob Fiat wirklich Opel retten will oder bloß ans eigene Überleben denkt.

Von Henrik Mortsiefer

UPDATE Der italienische Fiat-Konzern will die Mehrheit am angeschlagenen deutschen Autobauer Opel übernehmen. Bei der Opel-Belegschaft stoßen die Pläne allerdings auf Widerstand. Und es gibt einen weiteren Interessenten.

Von Henrik Mortsiefer
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