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Thema

Erdbeben

Sieben Tage nach dem schweren Erdbeben ist am frühen Montagmorgen die deutsche Rettungshunde-Staffel von ihrem Einsatz in Taiwan zurückgekehrt. Wie der Einsatzleiter der Truppe, Manfred Merkle, nach der Landung auf dem Frankfurter Flughafen berichtete, war es den deutschen Rettern gelungen, eine 26-jährige Frau aus den Trümmern eines eingestürzten Hochhauses zu befreien.

Ein handsigniertes Hertha-BSC-Trikot, mit Unterschriften auch des Schlittschuhclubs "Capitals Berlin" und des Eishockeyclubs "Eisbären", bietet Innensenator Eckart Werthebach (CDU) zusammen mit der Berliner Feuerwehr unter der Faxnummer 387 10 919 ab 3000 DM zur Versteigerung an. Mit dieser Aktion will er die Bevölkerung darum bitten, weiterhin den Menschen in der vom Erdbeben zerstörten Region in der Türkei zu helfen.

Die Zahl der Erdbebenopfer in Athen hat sich am Freitagnachmittag auf 100 erhöht, etwa 40 Menschen wurden noch unter den Ruinen vermutet. Obwohl mehr als 72 Stunden nach dem Beben die Chancen, Verschüttete noch lebend bergen zu können, immer geringer wurden, gaben die Suchmannschaften nicht auf.

Von Gerd Höhler

Das jüngste Erdbeben in Griechenland steht nach Ansicht von Experten in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit dem verheerenden Beben in der Türkei vor rund drei Wochen. "Das Beben in Griechenland war kein Nachbeben, sondern ein völlig neues, separates Ereignis", betonte der Potsdamer Geophysiker Professor Jochen Zschau am Mittwoch in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

Die deutschen Volleyballer reisen mit leichten Bedenken, aber großen sportlichen Hoffnungen ins Erdbeben-Krisengebiet Türkei. "Das Okay von den Türken und vom Europäischen Verband ist gekommen, also gehe ich davon aus, dass alles in Ordnung sein wird", sagt Bundestrainer Stelian Moculescu vor dem Hinspiel der zweiten Runde der Olympia-Qualifikation, das heute in Istanbul stattfindet.

Das Jahr 1999 dürfte als eines der denkwürdigsten in die Geschichte der Türkei eingehen: Der Staatsfeind Nummer Eins wird gefangen genommen und zum Tode verurteilt, ein verheerendes Erdbeben erschüttert die Grundfesten von Staat und Gesellschaft - und nun erklärt auch noch die gefährlichste Rebellenorganisation des Landes den 15-jährigen brutalen Krieg im Kurdengebiet für beendet und streckt die Waffen."Wir legen die Waffen nieder und werden sie nie wieder in die Hand nehmen" - mit diesem Satz des PKK-Kommandeurs Osman Öcalan, einem Bruder des inhaftierten PKK-Chefs Abdullah Öcalan, gab die Arbeiterpartei Kurdistans jetzt 20 Jahre nach ihrer Gründung den Krieg gegen den türkischen Staat auf - ein aus Sicht vieler PKK-Anhänger klägliches Ende.

Von Susanne Güsten

Eine Woche nach dem schweren Erdbeben im Nordwesten der Türkei sieht sich Gesundheitsminister Osman Durmus Rücktrittsforderungen wegen Unfähigkeit und abfälliger Bemerkungen über ausländische Helfer ausgesetzt. Durmus hatte nach Presseberichten unter anderem gesagt, ausländische Ärzte seien im Krisengebiet unwillkommen, weil sie "nicht zur türkischen Kultur passen".

Die linksliberale Zeitung "La Repubblica" (Rom) bewertet die europäische Erdbebenhilfe für die Türkei"Mit der Komplizenschaft der August-Trägheit ist Europa dabei, die Schwere des Erdbebens in der Türkei auf unverantwortliche Weise zu unterschätzen: eine weitaus größere Katastrophe als der Kosovo-Krieg und mit möglichen gefährlichen Auswirkungen auf den Mittelmeerraum. Das Erdbeben droht die Türkei für immer von Europa zu entfernen, wenn Brüssel (und Rom) sich nicht sofort zu energischem Handeln entschließen.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat veranlasst, dass am Wochenende bei allen Spielen der Ersten und Zweiten Bundesliga eine Gedenkminute für die Opfer der Erdbeben-Katastrophe in der Türkei eingelegt wird. "Damit wollen wir unsere Betroffenheit und auch unsere Verbundenheit zur Türkei ausdrücken.

Das schwere Erdbeben in der Türkei hat die Geographie des Landes verändert. Seit den heftigen Erdstößen vom Dienstag ist das Wasser an der Ostküste des Marmara-Meeres stellenweise einige hundert Meter weit auf Landgebiete vorgedrungen.

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