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Berlin: „ Es war ein Riesenkrach“

Herr Brenner, was ist am Freitagvormittag in der Spandauer Jüdenstraße passiert? Ich wurde von Beginn meiner Rede an konfrontiert mit einem Mob, der schrie „Juden, Juden“.

Herr Brenner, was ist am Freitagvormittag in der Spandauer Jüdenstraße passiert?

Ich wurde von Beginn meiner Rede an konfrontiert mit einem Mob, der schrie „Juden, Juden“. Es war ein Riesenkrach. Und dann schrie eine Frau, die nicht weit von mir stand: „Ihr Juden habt Jesus gekreuzigt.“

Das kam aus der Gruppe der Gegendemonstranten?

Ja. Immer wieder „Juden, Juden“.

Auch „Juden raus“?

Ob „raus“ oder nicht – „Juden willkommen“ haben sie auf jeden Fall nicht geschrien.

Ihre Personenschützer vom Landeskriminalamt sagen, sie hätten es nicht gehört.

Die standen etwas weiter weg. Was sie gehört haben, weiß ich nicht.

Wie kam es zu dieser Eskalation?

Zuerst sprach Herr Bannasch von der FDP. Dann wurde mir das Wort gegeben. Ich sagte, dass die Rückbenennung nicht Sache der jüdischen Gemeinde, sondern Teil der deutschen, Berliner und Spandauer Geschichte ist: 400 Jahre hieß die Straße Jüdenstraße, 1938 wurde sie umbenannt. Und dann fing das Geschrei an.

Was waren das für Leute?

Keine Skinheads. Es waren gut gekleidete, bürgerliche Leute in verschiedenem Alter.

Es heißt, Sie haben erwogen, Strafanzeige gegen Unbekannt zu stellen.

Ja, aber ich meine, das ist ein Offizialdelikt. Ich denke, die Staatsanwalt oder die Polizei selbst werden eine Anzeige stellen.

Das Gespräch führte Lars von Törne

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