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1. Mai in Berlin: Walpurgisnacht verläuft weitgehend friedlich

Bei den traditionellen Walpurgisnachtfeiern in Berlin hat es keine größeren Krawalle gegeben. In Friedrichshain kam es bei der Räumung des Boxhagener Platzes zu Rangeleien. Rund 40 Personen wurden festgenommen.

Berlin - Nach den relativ friedlichen Feiern in der Walpurgisnacht sind die Chancen auf einen weitgehend gewaltfreien 1. Mai in Berlin gestiegen. Ein Polizeisprecher sagte in den frühen Morgenstunden, die Lust am Krawall sei zurückgegangen.

Nur am Boxhagener Platz im Stadtteil Friedrichshain war es zu vorgerückter Stunde immer wieder zu Rangeleien in der zum Teil stark angetrunkenen Feiergemeinde gekommen. Aus einer kleinen Gruppe von Jugendlichen wurden Flaschen, Steine und Knallkörper auf die Polizei geworfen. Gegen Mitternacht räumten die Beamten den Platz, auf dem sich etwa 1000 Personen aufhielten. Bei der Räumung kam es zu Rangeleien zwischen vorwiegend jugendlichen Teilnehmern und der Polizei. Rund 40 Personen wurden vorübergehend festgenommen, vor allem wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Nach Angaben von Beobachtern gab es mehrere Verletzte unter den Teilnehmern der Veranstaltung.

Für heute Nachmittag sind in Kreuzberg die traditionellen Demonstrationen linker Gruppen angemeldet. Linksradikale und autonome Gruppen planen zudem, das von den Anwohnern organisierte "Myfest" rund um den Marianneplatz zu stören. Mit dem Fest versuchen die Anwohner seit einigen Jahren, der jährlichen Verwüstung ihres Kiezes etwas entgegensetzten. Mit Erfolg: Im vergangenen Jahr waren die Feiern zum 1. Mai in Kreuzberg so friedlich verlaufen wie seit den Anfängen 1987 nicht mehr.

Die Polizei will mit 5500 Polizisten im Einsatz sein, um Ausschreitungen zu verhindern. Das sind etwa 600 weniger als im Vorjahr. Es wird allerdings damit gerechnet, dass ein Teil der linken Szene nach Rostock und Leipzig reist, um gegen die dortigen Aufmärsche der rechtsextremen NPD zu demonstrieren.

Zur traditionellen Mai-Demonstration der Gewerkschaften werden am Vormittag tausende Teilnehmer vor dem Brandenburger Tor erwartet. Hauptredner ist dort Verdi-Chef Frank Bsirske. (tso/dpa/ddp)

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