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Berlin: 200 Mitarbeiter verfolgen Datumswechsel in allen Zeitzonen - ständiger Kontakt mit allen deutschen Botschaften und 90 Fernsehstationen weltweit

Im Haus des Bundesinnenministeriums in Alt-Moabit laufen die Vorbereitungen für den Jahreswechsel auf Hochtouren. Am 27.

Im Haus des Bundesinnenministeriums in Alt-Moabit laufen die Vorbereitungen für den Jahreswechsel auf Hochtouren. Am 27. Dezember werden Experten des Ministeriums damit beginnen, im Innenminsterium am Spreebogen die Räume für den "Jahr-2000-Stab" der Bundesregierung herzurichten. Für die Arbeit von über 200 Mitarbeiter sind umfangreiche technische Voraussetzungen nötig: etwa für die Kontrolle und Auswahl von Bildern und Sondermeldungen von insgesamt 90 Fernsehstationen weltweit oder für ständige Verbindungen zu den 212 deutschen Botschaften in aller Welt.

Geleitet wird das Projekt von zwei Staatssekretären: Brigitte Zypries vom Innenressort teilt sich die Aufgabe mit ihrem Kollegen Alfred Tacke aus dem Wirtschaftsministerium, in dessen Büro bereits ein Feldbett stehen soll. Ihnen beiden arbeiten sieben Leiter von Stabsbereichen zu, die unter anderem für Nationale Lage, Kommunikation, Polizei und Bundesgrenzschutz, Logistik und die Verbindung zu Ministerien, Bundesämtern verantwortlich sind. Lutz Meyer-Bruns, der Sprecher des Bundesinnenminsters gab am Dienstag bekannt, dass sein oberster Chef die Silvesternacht nicht im Ministerium verbringen wird. "Otto Schily lässt sich vertreten, wird aber ständig zu erreichen sein", sagte Meyer-Bruns. Um sichere Verbindungen zu ermöglichen, haben Spezialisten des Innenministeriums gemeinsam mit der Telekom das alte C-Telefon-Netz aus der Versenkung geholt. "Wenn alles zusammenbrechen sollte, können wir es nutzen, aber natürlich verfügt der Jahr-2000-Stab auch über zahlreiche Festnetztelefone", sagte der Sprecher. Nach den Worten von Meyer-Bruns bauen Nachrichtentrupps der Bundeswehr zusätzlich Richtfunkmasten auf. Damit dürfte es selbst bei Stromausfall keine Probleme mit der Kommunikation geben.

Dabei wird das Bundesinnenministerium seinen Blick nicht nur auf alle deutschen Bundesländer richten, sondern via Satellit den Jahreswechsel in allen Hemisphären der Welt mit verfolgen. "Tauchen im Ausland Probleme auf, untersuchen wir sofort, ob Auswirkungen auf Deutschland zu befürchten sind", sagte Meyer-Bruns. Schwerpunkt ist Osteuropa. So hält der Jahr-2000-Stab eine dauernde Verbindung mit der deutschen Botschaft in Moskau. "Wenn es in Osteuropa glatt geht, ist schon viel überstanden", sagte Meyer-Bruns, der im übrigen mit einem regelrechten Ansturm von Sendern und Zeitungen rechnet. Für die Journalisten wird die Kantine des Bundesinneministeriums in ein Pressezentrum mit allem Drum und Dran umgebaut. 100 Presseleute sind bislang akkreditiert, 50 bis 80 könnten nach Einschätzung des Innenministeriums noch hinzukommen.

brun

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