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Berlin: 23. Januar 1982

Vor 25 Jahren war der Lietzensee so tief zugefroren, dass ein Fischsterben drohte

Die Umweltschutzverwaltung rechnet mit einem Fischsterben im Lietzensee, der seit bald mehr als anderthalb Monaten eine geschlossene Eisdecke hat und so kann Luftsauerstoff nicht mehr ins Wasser gelangen. Dennoch wollen die Gewässerkundler der Senatsverwaltung im Gegensatz zum üblichen Verfahren bei anderen Landseen kein sauerstoffreiches Frischwasser einleiten, weil dadurch erhebliche Gefahren für Eisläufer und Eis-Spaziergänger entstehen würden. Fast alle Landseen in Berlin werden von Anglervereinen genutzt, die Jungfische aussetzen und später herausangeln. Im Lietzensee sind hingegen lediglich „Wildfische“, die Wasservögel als Fischlaich am Rumpf „importiert“ hatten. Wollte man die Fische retten, müßte man erhebliche Mengen an Grundwasser, das je Liter rund zehn Milligramm Sauerstoff enthält, einleiten. Dadurch würde der Pegel des Gewässers erheblich, um etwa einen halben Meter, steigen. In der Folge würde die Eisdecke am Ufer abreißen und für die Erholungssuchenden gefährlich werden.

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