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Berlin: 3. Mai 1982

Vor 25 Jahren herrschte Rätselraten über den Verbleib von Asylbewerbern

Im Wohnheim für Asylbewerber am Freiheitsweg in Reinickendorf sind von 130 Plätzen derzeit lediglich 80 belegt, obwohl nach der Zahl der Überweisungen das Haus voll besetzt sein müßte. Im Sozialamt des Bezirks herrscht Rätselraten, wo der große Rest von Asylbewerbern Unterkunft gefunden hat und wovon er lebt. Das bezirkseigene Gebäude, das von einem Privatunternehmer bewirtschaftet wird, war nach langem Suchen gefunden worden. In den letzten Tagen soll es wiederholt zu Beschwerden über die Gemeinschaftsverpflegung und die Unterkunft gekommen sein. Sozialstadtrat Erwin Müller (SPD) ist der Ansicht: „Alles vorgeschobene Argumente. Ich habe mich selbst von der Qualität des Essens überzeugt.“ Das Wohnheim sei völlig neu hergerichtet und biete Zweibett- und einige Vierbettzimmer. Müller vermutet dagegen, daß es den meisten Asylbewerbern nur um das monatliche Taschengeld von knapp 50 Mark und die Sozialhilfe gegangen ist. An Unterkunft und Verpflegung, die sich der Bezirk für das Wohnheim am Freiheitsweg 22 DM pro Asylant und Tag kosten lasse, seien Sie weniger interessiert. Müller: „Wovon und wo die Asylbewerber jetzt leben, wissen wir nicht.“

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