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Blick auf das Unfallkrankenhaus Berlin im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Ein Mann soll in der vergangenen Nacht am Krankenhaus erschienen sein und erklärt haben, dass in seinem Auto ein totes Baby liege.

© dpa/Jörg Carstensen

Update

37-Jähriger sitzt in U-Haft und schweigt: Vater soll drei Monate alten Sohn in Berlin-Lichtenberg ertränkt haben

Ein Säugling im Alter von drei Monaten ist in Lichtenberg getötet worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Inzwischen ist die Leiche des Babys obduziert.

| Update:

Nach dem Tod eines Babys in Berlin ist der Vater des Kindes wegen Mordverdachts in U-Haft genommen worden. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag mit. Dem 37-Jährigen wird vorgeworfen, seinen drei Monate alten Sohn in einer Wohnung in Neu-Hohenschönhausen getötet zu haben.

Nach den bisherigen Erkenntnissen wird der Mann verdächtigt, seinen Sohn in einer Baby-Badewanne ertränkt zu haben. Der Verdächtige soll das tote Baby nach der Tat im Kofferraum seines Autos ins Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) in Biesdorf gebracht haben, hieß es. Auf dem Weg dorthin hat er laut Staatsanwaltschaft seine Eltern kontaktiert, die dazukamen. Eine Reanimation des Babys in der Klinik, wo der Mann später festgenommen wurde, blieb erfolglos.

Die Tat soll sich am Freitagnachmittag in einer Wohnung ereignet haben, in der neben dem Tatverdächtigen auch seine Ehefrau sowie eine fünfjährige Tochter wohnen. Die beiden waren zum Tatzeitpunkt laut Staatsanwaltschaft nicht in der Wohnung.

Der Fall war am Freitag gegen 18 Uhr bei der Polizei gemeldet worden, wie der Pressesprecher der Berliner Generalstaatsanwaltschaft, Sebastian Büchner, am Samstagmorgen dem Tagesspiegel auf Nachfrage sagte. Einsatzkräfte der Polizei und Staatsanwaltschaft suchten am frühen Abend das Krankenhaus auf. Noch in der Nacht sei die Leiche des Säuglings obduziert worden, sagte Büchner.

Nach dem Tod des Babys hat sich der tatverdächtige Vater nicht zur Tat geäußert. Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin am Sonntag mit. Die Behörde ermittele weiter, befrage Zeugen und nehme Akteneinsicht. Ob auch die Familie des 37-Jährigen vernommen wird, dazu äußerte sich der Sprecher aus „ermittlungstaktischen Gründen“ nicht.

Immer wieder werden auch Babys Opfer von Gewalttaten. Erst Ende Juli hatte die Staatsanwaltschaft Berlin eine Anklage gegen eine 26 Jahre alte Mutter erhoben, die ihre wenige Monate alte Tochter getötet haben soll. Das Mädchen erlitt demnach zahlreiche Verletzungen, darunter ein Schädelbruch. Im März wurde ein 22-Jähriger in Berlin angeklagt, weil er seinen fünf Wochen alten Sohn kopfüber geschüttelt und lebensgefährlich verletzt haben soll. (Tsp, dpa)

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