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Berlin: 73-Jährigen U-Bahntreppe hinabgestoßen

Rentner von Jugendlichen in Wilmersdorf attackiert.

Erneut ist es bei der U-Bahn zu Übergriffen gekommen. Dabei ist ein 73-jähriger Mann nach seinen Angaben von Jugendlichen im U-Bahnhof Heidelberger Platz in Wilmersdorf eine Treppe hinuntergestoßen worden. Er brach sich einen Knöchel. Im Bahnhof Hermannstraße in Neukölln wurde während eines Streits unter jungen Männern ein 21-Jähriger nach seinen Angaben getreten, ins Gesicht geschlagen, mit einem Tierabwehrspray besprüht und mit einem Metallrohr attackiert.

Der Vorfall am Heidelberger Platz ereignete sich nach Angaben der Polizei bereits am Donnerstagabend gegen 19 Uhr. Der Mann habe sich aber erst am Freitag gemeldet, nachdem er wegen des gebrochenen Knöchels stationär in einem Krankenhaus aufgenommen worden sei. Warum sich das Opfer erst so spät meldete, ist noch unklar.

Der 73-Jährige gab an, er sei auf dem Weg von der Aßmannshauser Straße zum U-Bahnhof gewesen, als er von einer Gruppe Jugendlicher heraus einen Stoß in den Rücken bekommen habe und deshalb die Treppen hinabgestürzt sei. Die Jugendlichen seien anschließend lachend an ihm vorbeigegangen. Nach Angaben der Polizei hat der Mann die angebotene Hilfe eines Passanten abgelehnt.

Da sich die Tat auf der Zugangstreppe ereignete, gibt es keine Videoaufnahmen. Die Kameras sind derzeit in der Regel nur auf den Bahnsteigen der U-Bahn installiert. Ursprünglich erfassten sie nur den Bereich um die Notrufsäulen, um bei einer Alarmierung schnell ein Bild bekommen zu können. Jetzt will die BVG aber auch in Gängen und Zwischengeschossen Kameras installieren. Der Wunsch, auch Zugangsbereiche mit den Treppen zu erfassen, scheitert nach Angaben der BVG am Datenschutz, der nicht zulasse, dass auch Passanten aufgenommen werden, die nicht zur U-Bahn wollten.

Auch bei der Attacke auf dem Bahnhof Hermannstraße am Freitagnachmittag sah zumindest ein Fahrgast nicht tatenlos weg, sondern alarmierte die Polizei - genau so, wie es die BVG und die Polizei empfehlen. Die rechtzeitig eintreffenden Beamten konnten zwei der drei mutmaßlichen Täter im Alter von 25 und 26 Jahren festnehmen. Sie wollten gerade in einen Zug einsteigen und wegfahren.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand seien gegen 16.30 Uhr drei Personen mit dem 21-jährigen Mann in Streit geraten, teilte die Polizei am Sonnabend mit. Die Täter traten und schlugen den 21-Jährigen und entwendeten ihm das Handy sowie Geld. Der Verletzte wurde im Bahnhof ärztlich versorgt.

Um die Stationen sicherer zu machen, stockt die BVG ihr Sicherheitspersonal um 60 Mitarbeiter auf dann 200 auf. Der erste Lehrgang habe jetzt begonnen, teilte die BVG mit. Ende April soll es die ersten Einsätze der Neuen geben. Mehr Mitarbeiter gebe es auch bei den externen Sicherheitskräften. Tagsüber seien 170 von ihnen unterwegs, nachts sogar 210. Hinzu kommen gemeinsame Streifen von BVG-Mitarbeitern und der Polizei, die nach mehreren brutalen Übergriffen im vergangenen Jahr wieder eingerichtet worden waren. Klaus Kurpjuweit

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