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Berlin: 90 Sekunden Kinogefühl

Heute beginnt das sechste Filmfestival „Going Underground“. Gezeigt werden die 14 Beiträge in der U-Bahn

Wenn das so weitergeht, kann sich Astana bald um den Titel Kulturhauptstadt bewerben. Erst wurde die kasachische Hauptstadt durch die wenig glaubhafte Dokumentation eines Reporters namens Borat berühmt. Nun hat es sich Regisseur Veit Helmer zur Aufgabe gemacht, das schiefe Bild des Landes und seiner Hauptstadt zurechtzurücken. Zumal Sacha Baron Cohen noch nicht mal an Originalschauplätzen drehte, sondern Kasachstan nach Rumänien verlagerte. Nicht so Helmer. Sein Werk „Hundeleben“, in dem es um einen obdachlosen Jungen geht, ist tatsächlich im großen Land am Aralsee entstanden. In Zusammenarbeit mit kasachischen Filmstudenten.

Mit „Hundeleben“ beginnt heute das Kurzfilmfestival „Going Underground“. Zum mittlerweile sechsten Mal. Im Gegensatz zu anderen Festivals brauchen sich die Besucher nicht stundenlang nach Karten für die Vorführungen anzustellen und auch keinen großen Abend im Kino einplanen – sie können die 14 internationalen Beiträge von bis zu maximal 90 Sekunden Länge etwa auf dem Weg zur Arbeit sehen. Gezeigt werden die Arbeiten ausschließlich in U-Bahn-Zügen, im Berliner Fenster.

Eine Woche lang sind die Kurzfilme zu sehen. Pro Tag laufen vier Beiträge in einer Schleife. Zu den jeweils 40 regulären Ausstrahlungen kommt die „Underground Hour“, die zweimal täglich stattfindet. In dieser Stunde sind die Filme der Nachwuchsregisseure ohne Werbeunterbrechung zu sehen. Außerdem gibt es am Freitag und Sonnabend zwischen 24 und 4 Uhr „Underground“-Nächte.

Für die Festivalteilnehmer, die unter anderem aus Deutschland, Kanada und Australien kommen, ist das öffentliche Screening eine Möglichkeit, ihre Arbeit erstmals vor einem größeren Publikum zu zeigen. In Berlin nutzen täglich etwa 1,6 Millionen Menschen die U-Bahn. Am Ende können sie über den Gewinner entscheiden – per Internetvoting.

Der Sieger wird auf der Abschlussveranstaltung am Freitag, dem 9. Februar, im Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz in Mitte gekürt. Ab 20 Uhr werden alle Filme nochmals gezeigt, von Stummfilmpianist Stephan von Bother musikalisch untermalt. Anschließend überreichen die Moderatoren Volker Wieprecht und Robert Skupin den drei Erstplatzierten die zwischen 3000 und 1000 Euro dotierten Preise. hey

Weitere Infos zu dem Festival unter www.goingunderground.de

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