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Berlin: Abriss des Palastes lässt sich nicht aufhalten

Senat sieht keine Möglichkeit, während der Fußball-WM die Zahl der Baustellen zu verringern

Die Stadtentwicklungsverwaltung versteht die Aufregung nicht. Während der Fußball-WM im kommenden Jahr wird es in der Innenstadt diverse Baustellen geben – „aber das war allen klar“, sagt Manuela Damianakis, Sprecherin der zuständigen Senatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD). Das gelte für die Bauarbeiten am Alexanderplatz und am einstigen Palast der Republik. Die Baugrube der BVG, die Unter den Linden einen Bahnhof für die U-Bahn-Linie 55 errichtet, müsse bis auf ein Minimum reduziert werden. Von der geplanten Baustelle des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf, das wie berichtet zur WM die Straße des 17. Juni aufreißen will, hat die Stadtentwicklungsverwaltung erst aus der Zeitung erfahren.

Es gibt also noch Klärungsbedarf. „Bei den Abstimmungsrunden zwischen dem Bezirk und unserer Verwaltung ist das noch nicht zur Sprache gekommen“, sagte Damianakis gestern. Das Bezirksamt will die Straße des 17. Juni zwischen dem S-Bahnhof Tiergarten und dem Ernst-Reuter-Platz reparieren, ein Slalomkurs durch die Absperrungen wäre die Folge, Staus auf der wichtigen OstWest-Verbindung nicht zu vermeiden.

Keine Diskussion will die Verwaltung allerdings bei den anderen Baustellen aufkommen lassen. „Wir erfüllen am Palast der Republik einen Beschluss der Bundesregierung und des Bundestages“, erklärt Damianakis. Für den Fahrplan der Bauarbeiten könne Berlin nichts. Wohl aber am Alexanderplatz, der zur WM nicht vollständig fertig sein wird. Vor allem die Arbeiten an den Straßen rundherum werden nicht abgeschlossen sein. Das aber liege daran, dass an dieser Stelle die Interessen vieler unterschiedlicher Bauherren abgestimmt werden müssten. Da könne es zu Verzögerungen kommen.

Keine Verzögerungen will Senatorin Junge-Reyer nach Angaben ihrer Sprecherin beim U-Bahn-Bau der BVG Unter den Linden zulassen. Sollte die Verkehrsbetriebe, wie angekündigt, nicht rechtzeitig zu Beginn der WM fertig werden, „müssen sie eine Zwischenlösung finden“, so Damianakis. „Das ist der BVG klar gemacht worden“. Die Sprecherin erinnerte die BVG an ihr Versprechen vor Beginn der Arbeiten. Damals hieß es: Alles werde pünktlich fertig.

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