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Berlin: Ach, Wien, so schön

VON TAG ZU TAG Werner van Bebber vergleicht Hauptstadtfinanzen Wiener müsste man sein. Dann könnte man ohne schlechtes Gewissen in die Oper gehen oder ins Burgtheater.

VON TAG ZU TAG

Werner van Bebber vergleicht Hauptstadtfinanzen

Wiener müsste man sein. Dann könnte man ohne schlechtes Gewissen in die Oper gehen oder ins Burgtheater. Die Wiener sind davon überzeugt, dass es nur gerecht ist, wenn alle Rest-Österreicher für ein feistes Kulturangebot in der Hauptstadt aufkommen. Das macht das jahrhundertelang gepflegte Hauptstadtgefühl. In London kann man die gleiche Selbstgewissheit studieren. Die Briten zahlen alle Hochschulkosten ihrer Kapitale. Hauptstadt, Elitenbildung - das gehört zusammen. Der PDS-Abgeordnete Marian Krüger hat herausgefunden, dass es Hauptstädter in aller Welt leichter haben als die Berliner. Eine ehrenwerte Recherche – doch geht Krüger großzügig über den Grund hinweg, der den Berlinern das Nachfordern so schwer macht: Sie haben die Hauptstadt zu Mauerzeiten längst verfrühstückt. Die Ostberliner zehrten den Rest der Zone so aus, dass die Ostdeutschen noch immer ganz verkniffen gucken, wenn sie „Hauptstadtfinanzen“ hören. Die West-Berliner stehen westlich Berlins im Ruf, sie könnten nichts so gut, wie die Hand aufhalten. Der Senat wird um einen Hungerstreik vor dem Kanzleramt nicht herumkommen.

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