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Berlin: Achtung Kunst!

An diesem Sonnabend öffnet im Ostpark am Gleisdreieck eine Kunstausstellung Die Besucher werden auf eine multimediale Entdeckungsreise geschickt.

Mal ist Kunst sichtbar, mal versteckt. Mal kann man sie sehen und anfassen, manchmal nur hören. Beim Ausstellungsprojekt „Gleisdreieck Berlin 2012 – Kunst im öffentlichen Raum“, das von diesem Sonnabend bis zum 23. September im Ostteil des Parkes am Gleisdreieck gezeigt wird, müssen die Besucher sich auf beides einstellen. Auf den ersten Blick sind die Kunstwerke im Ostpark nämlich nicht so einfach zu finden und zu erkennen.

Das Projekt der aus Nürnberg stammenden Künstlerin Tanja Hemm, „Berlin Eagle“, verlangt vom Besucher ein gutes Ohr sowie ein Handy mit Navigationssystem (GPS). Sie hat eine „mobile ortsbezogene Klanginstallation“ geschaffen, bei der die Besucher eine App herunterladen müssen und dann mit GPS durch den Park geführt werden. Die App führt zu sogenannten Soundspots. Dort hört der Besucher ein Dampfen, Rattern, auf Schienen bremsende Räder – Eisenbahnen. Die Klanginstallation spielt auf die Geschichte des Areals an, denn das Gleisdreieck war früher ein Güterbahnhof. Noch heute überqueren Besucher Schienen, wenn sie durch den Park spazieren. Die Schweizer Künstlerin Livia Lauber baute sechseckige Sitzflächen, die sie „Sleeper“ nennt und die aus Holz-Bahnschwellen zusammengebaut wurden. Für das Werk von Christine Berndt muss der Besucher die Gehwege verlassen und sich ins Gestrüpp begeben. Auf zwei Bahnschienen hat sie eine Kupferfolie geklebt, auf der Zitate eingraviert sind, die sich auf vergangene Epochen beziehen. Zu lesen sind etwa: „Ich weiß, du kommst wieder“ aus dem Roman „Atemschaukel“ von Herta Müller, sowie „Mein Heimweh ist ein Stacheltier“ aus einem Gedicht der Lyrikerin Rose Ausländer.

An dem Projekt beteiligt sind 23 Künstler aus der Schweiz und Deutschland, die Klanginstallationen, Lichtperformances und interaktive Projekte ausstellen. Teile der Schau finden auf dem Gelände des Technikmuseums statt, das wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und Grün Berlin das Projekt unterstützt. „20 000 Euro haben wir von Stiftungen für das Projekt bekommen“, sagt Andreas Bitschin, einer der Schweizer Kuratoren. Im September 2011 war der Park nach fast 40-jähriger Vorbereitung eröffnet worden. „Die Menschen in Kreuzberg empfinden den ihn als Bereicherung“, sagt Beate Profé von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und verweist auf zustimmende E-Mails. Nur Toiletten und Cafés oder Restaurants fehlten den Besuchern noch. Für 2014 sind sie aber in Planung. Jessica Tomala

Haupteingänge zum Park am Tempelhofer Ufer (U-Bahnhof Möckernbrücke), nahe des U-/S-Bahnhofs Yorckstraße und an der Möckernstraße Höhe Hornstraße

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