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Adel berichtet (17): Futurologen wie wir

Stefan Stuckmann zeichnet auf, wie unser Redaktionspraktikant Cedric zu Guttenberg die Stadt erlebt.

Ich muss Sie gleich vorwarnen: Ich bin heute bis in die Haarspitzen inspiriert mit Ideen für die Zukunft des urbanen Lebens. Wahnsinn, was hier im BMW Guggenheim Lab abgeht! Mein Jungdackel Taxi und ich haben uns extra drei Urlaubstage genommen, weil wir gleich nach der Eröffnung das Gefühl hatten, dass man hier echt was bewegen kann. Gerade auch global gesehen und so.

Im Vorfeld wurde ja viel gestritten über das Lab und seinen Standort, aber wer jetzt seinenFarbbeutel mal für einen Moment aus der Hand legt und einen Blick in das Programm wirft, der merkt sofort: Das Guggenheim Lab passt in den Prenzlauer Berg wie die Faust auf’s Auge! Gleich am ersten Tag lernen Taxi und ich, wie man aus einem alten DJ-Pult und einer Diskokugel einen solaren Kaffeeröster baut. Was eben noch ein dichtgemachter Club war, wird so im Nu zur gefragten Espresso-Bar. Wachstum, aber nachhaltig!

Keine Frage deshalb, dass Taxi und ich auch das umfangreiche Sportprogramm wahrnehmen. Zusammen mit „Weekend Warrior“ Arne Schönfeld bauen wir aus sechs Bionade-Kästen und einem Vollkorn-Baguette unser eigenes Outdoor-Gym, danach geht es raus auf die Kastanienallee zur Streetfitness. Taxi übt Klimmzüge am Außenspiegel eines Hybrid-Toyotas, während ich an der Vorderachse eines Kinderwagens Sit-ups mache.

Kurz den Trainer abgeklatscht und dann schnell zurück ins Lab, denn hier geht jetzt das Roboter-Seminar los. Taxis Milchzähne halten den Lötkolben fest umschlossen, während ich ihm die Platine hinhalte. Mit etwas Blech und einem alten Handy wollen wir eines der großen Berliner Probleme lösen. Unsere Idee: der elektrische Gymnasiallehrer. Doch kaum drückt Taxi die 9-Volt-Batterie in das versteckte Fach unter dem Cordsakko, zucken grelle Blitze aus unserem e-Pädagogen. Diagnose: Burn-out. Da waren wir einfach zu nah dran am Original. Enttäuscht lässt Taxi die Ohren hängen.

Aber so ist das halt im Leben: Was nützen einem die besten Ideen und ein gesunder Körper, wenn die Seele nicht in Ordnung ist? Doch auch hierfür hat das Guggenheim Lab eine Antwort. Taxi und ich sind schon von Haus aus große Anhänger asiatischer Entspannungstechniken, allen voran gebackene Banane und Super Mario Kart. Am Pfefferberg haben wir jetzt auch mal Qi Gong probiert und ich muss sagen: Wenn man das irgendwo macht, wo die Frauen zehn Jahre jünger sind, hat das durchaus Potenzial.

Hochachtungsvoll,

Ihr

Cedric

Stefan Stuckmann

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