zum Hauptinhalt

Ärzteprotest: Viele Praxen bleiben geschlossen

Berliner Ärzte haben erneut eine Protestaktion gegen die Gesundheitsreform angekündigt. Von Mittwoch wollen sie gegen die Reformpläne der Bundesregierung demonstieren, viele Praxen werden an diesen Tagen nicht öffnen.

Berlin - Die Mediziner und andere Beschäftigte des Gesundheitswesens wollen mit dem Protest erneut auf die nach ihrer Ansicht dramatischen Folgen der Reform aufmerksam machen.

Schon jetzt stehe für die Behandlung der Berliner Kassenpatienten deutlich weniger Geld zur Verfügung als in anderen Regionen, obwohl die Bevölkerung kränker sei, sagte eine Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin. Wenn diese Unterfinanzierung nicht beseitigt werde, sei damit zu rechnen, dass etliche Ärzte ihre Praxis schließen müssen und andere ihre Sprechzeiten weiter verkürzen.

Für die Patienten bedeute das längere Wartezeiten und Wege. Die wohnortnahe Versorgung durch Haus- und Fachärzte sei gefährdet. Neben einem reduzierten Leistungsangebot müssten sich die Patienten auch auf eine eingeschränkte freie Arztwahl einstellen, weil nicht mehr jeder Arzt mit jeder der rund 250 Krankenkassen einen Vertrag habe werde.

Notfälle werden über Bereitschaftsdienst behandelt

Zahlreiche Arztpraxen bleiben wegen des Protestes den Angaben nach an diesen Tagen geschlossen. Die Berliner müssen sich auf eine eingeschränkte medizinische Versorgung einrichten. Notfälle werden über den Ärztlichen Bereitschaftsdienst der KV und die Erste-Hilfe-Stellen der Krankenhäuser versorgt. An den drei Tagen finden für die Ärzte Informationsveranstaltungen der KV statt.

Initiatoren der Aktion sind das Bündnis Berliner Kassenärzte und der Hartmannbund. Die Vollversammlung der Berliner Kassenärzte hatte im Dezember mit großer Mehrheit für die Fortführung der Proteste votiert. (tso/ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false