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Berlin: Alkoholmissbrauch: Polizist wurde freigesprochen

Ein 44-jähriger Polizist ist vom Vorwurf der Nötigung seiner Untergebenen freigesprochen worden. Nach Überzeugung des Amtsgerichts konnte nicht bewiesen werden, dass der Angeklagte als Teamleiter des Abschnittes 65 in Treptow vier Kollegen mit Versetzungen drohte, sollten sie seinen Alkoholmissbrauch melden.

Ein 44-jähriger Polizist ist vom Vorwurf der Nötigung seiner Untergebenen freigesprochen worden. Nach Überzeugung des Amtsgerichts konnte nicht bewiesen werden, dass der Angeklagte als Teamleiter des Abschnittes 65 in Treptow vier Kollegen mit Versetzungen drohte, sollten sie seinen Alkoholmissbrauch melden. Sicher sei, dass sich die Gruppe in das Lager der "Trinker" und das Lager der "Nichttrinker" spaltete. Ende 1999 habe sich die Lage erheblich zugespitzt. Es sei jedoch wenig glaubhaft, dass der Alkohol das alleinige Problem gewesen sei. Das Gericht hielt die Schilderungen des Angeklagten für glaubhaft. Nach seiner Aussage waren die Spannungen durch einen Observationsauftrag ausgelöst worden, für den er fünf vertrauenswürdige Kollegen aussuchte. "Bei den Nichtbeteiligten kam Neid auf. Das hat die Gruppe in zwei Lager gespalten" sagte der Angeklagte zu Prozessbeginn. Der Prozess hatte ergeben, dass gemeinsam getrunken wurde. Der Angeklagte hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass er ab und zu mit Kollegen auf dem Abschnitt nach Dienstschluss ein Bier getrunken habe und sich aus der Kneipe mit dem Dienstwagen nach Hause bringen ließ. Das sei aber kein Fall fürs Strafgericht, sondern könne nur disziplinarische Folgen haben.

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