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Berlin: Am Sandwerder 29

Aus purer Geldnot verbrachte der Schriftsteller Carl Zuckmayer (1896-1977) den Sommer 1925 als Hausgast im Schloss an der Friedrich- Karl-Straße 29 (heute heißt die Straße Am Sandwerder). „Es war ein grässlicher Kasten im Stil einer imitierten Ritterburg“, erinnerte sich der Autor („Hauptmann von Köpenick“).

Aus purer Geldnot verbrachte der Schriftsteller Carl Zuckmayer (1896-1977) den Sommer 1925 als Hausgast im Schloss an der Friedrich- Karl-Straße 29 (heute heißt die Straße Am Sandwerder). „Es war ein grässlicher Kasten im Stil einer imitierten Ritterburg“, erinnerte sich der Autor („Hauptmann von Köpenick“). Aber eine eigene Wohnung konnte er sich nicht leisten. Vor seinem Gastgeber, dem Bankier und Theaternarr Ernst Goldschmidt, verbarg er sorgfältig seine finanzielle Situation – und die Abneigung gegen das Haus. Woche für Woche tat Zuckmayer so, als ließe er sich von seinem Wohltäter dazu überreden, noch etwas zu bleiben. Der Gastgeber ließ sich täuschen und freute sich über seinen Gast. In jenem Sommer schrieb Zuckmayer die Komödie „Der fröhliche Weinberg“, die zum größten Theatererfolg der Zwanzigerjahre wurde.

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