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Berlin: Angehörige einer Patientin griffen Arzt an Fahndung nach Schlägern Mediziner schwer verletzt

Der Überfall auf den Direktor der Klinik für Gynäkologie im Virchow-Klinikum hat nichts mit dem aktuellen Keimbefall an der Charité und dem Tod eines Babys zu tun. Dies teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Der Überfall auf den Direktor der Klinik für Gynäkologie im Virchow-Klinikum hat nichts mit dem aktuellen Keimbefall an der Charité und dem Tod eines Babys zu tun. Dies teilte die Polizei am Mittwoch mit. Gefahndet wird nach zwei Männern, beide sollen Angehörige einer Patientin des Mediziners sein. Wie berichtet, waren zwei Männer am Dienstag gegen 16 Uhr in das Büro von Professor Jalid S. eingedrungen und hatten mit Holzlatten auf den 44-Jährigen eingeschlagen. S. wurde schwer verletzt, erlitt Kopfverletzungen, einen Rippenbruch und Platzwunden. Nach Klinikangaben ist er auf dem Weg der Besserung. Ermittelt wird wegen gefährlicher Körperverletzung. Die Charité sprach von einem „ungeheuerlichen Vorfall“.

Die beiden Täter hatte S. in einer ersten Befragung direkt nach der Tat als südländischer Herkunft beschrieben. Am Mittwoch konnte der Mediziner die konkrete Spur zu den Tätern nennen. Demnach sollen sich die Männer über eine ihrer Meinung nach fehlgeschlagene Behandlung einer Verwandten erregt haben. Jalid S. baute im Weddinger Virchow-Klinikum das Europäische Kompetenzzentrum für Eierstockkrebs auf und ist auch dessen Leiter. Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) zeigte sich „zutiefst erschüttert“ über den Vorfall. Er verurteilte den „offenbar gezielten Angriff“ auf den Gynäkologen. Der Senator kündigte an, den Mediziner am Krankenbett besuchen zu wollen.

Vor fast zehn Jahren hatten mehrere Sprengstoffanschläge auf einen Arzt – ebenfalls einen Krebsspezialisten – Schlagzeilen gemacht. Ein damals 77-Jähriger war über den Tod seiner Frau und seiner Schwägerin so verbittert gewesen, dass er mehrere Bomben bastelte. Zwei Rohrbomben galten einem Wilmersdorfer Mediziner. Im April 2003 explodierte der erste Sprengsatz auf dem Autodach. Der Mann kam mit dem Schrecken davon. Einen Monat später gab es die zweite Explosion, sie zündete ferngesteuert vor der Haustür des Opfers. Der damals 43-Jährige wurde lebensgefährlich verletzt, er verlor zudem ein Auge. 2005 wurde Horst D. wegen zweifachen Mordversuchs zu zehn Jahren Haft verurteilt. Das Gericht hatte bei der Urteilsverkündung von einem „Rachefeldzug“ gegen den Krebsarzt gesprochen, der Täter hatte ihm Desinteresse und Herzlosigkeit bei der Behandlung vorgeworfen. Ha

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