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Arbeitsmarkt: Niedrigste Arbeitslosigkeit seit zehn Jahren

Die Zahl der Arbeitslosen in der Hauptstadtregion hat sich in diesem Monat im Vergleich zum Dezember zwar leicht erhöht, doch registrierte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit den niedrigsten Januarstand seit zehn Jahren.

Potsdam - Wie die Behörde mitteilte, waren in Berlin-Brandenburg im Januar 499.830 Menschen erwerbslos gemeldet. Das waren 24.996 mehr als im Vormonat, aber 63.891 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 16,6 Prozent. Anfang 2006 lag sie noch bei 18,7 Prozent.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze stieg im Jahresvergleich um 31.368 auf rund 1,77 Millionen. Mit einem Plus von 1,8 Prozent lag die Region um 0,3 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Eine positive Entwicklung gab es vor allem bei der Zeitarbeit sowie im Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen aber auch im Verarbeitenden und im Gastgewerbe.

Zahl der Erwerbslosen unter 25 Jahren gestiegen

In Brandenburg stieg die Zahl der Arbeitslosen im Januar auf 220.903. Das waren 15.530 Erwerbslose (7,6 Prozent) mehr als im Vormonat, aber 30.622 (12,2 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Monatsvergleich um 1,2 Prozentpunkte auf 16,6 Prozent. Im Januar 2006 lag die Quote noch bei 18,8 Prozent. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Mark stieg von Oktober 2005 bis Oktober 2006 um fast 10.000 auf 723.800.

Vom Arbeitsplatzabbau waren im Jahresvergleich vor allem die Branchen Erziehung und Unterricht (-2016), das Baugewerbe (-675) und die öffentliche Verwaltung (-424) betroffen. Die größten Zuwächse verzeichneten die Zeitarbeit (+6470), das Verarbeitende Gewerbe (+4091) sowie das Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen (+1953).

Die Zahl der Erwerbslosen unter 25 Jahre stieg im Vergleich zum Vormonat um 1471 auf 25.737. Sie lag damit jedoch um 12,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Zahl der Arbeitslosen über 50 Jahre erhöhte sich im Monatsvergleich um 6,1 Prozent auf 63.558. Im Vergleich zu Januar 2006 war ein Rückgang um 8,4 Prozent zu verzeichnen.

Arbeitsministerin: "Verhalten optimistisch"

Brandenburgs Arbeitsministerin Dagmar Ziegler (SPD) zeigte sich angesichts der Werte "verhalten optimistisch". Die Richtung stimme, doch stehe Brandenburg noch am Anfang eines langen Weges. Positiv zu bewerten sei vor allem die Zunahme bei den sozialversicherungspflichtigen Jobs.

SPD-Fraktionschef Günter Baaske sieht in den Zahlen einen hoffnungsvollen Auftakt für 2007. Die erklärten sich zum Teil aus dem milden Winter. Zugleich zeigten die Werte aber, dass der Brandenburger Arbeitsmarkt und die Wirtschaft in Bewegung gekommen seien. Als besonders erfreulich bewertete Baaske den Zuwachs von Jobs im verarbeitenden Gewerbe. Das sei die Basis für eine weitere positive Entwicklung. Bedrückend sei dagegen die steigende Zahl älterer Arbeitsloser. Mit diesem Thema befasse sich die SPD-Fraktion derzeit bei einer Klausur in Cottbus.

Die Arbeitsmarktexpertin der CDU-Fraktion Monika Schulz sagte: "Die Konjunktur gewinnt auch in Brandenburg an Fahrt." Ein Problem sei die weiter wachsende Zahl von Langzeitarbeitslosen. Für sie könne das Projekt "Bürgerarbeit" eine Lösung sein. Dabei sollen Langzeitarbeitslosen Jobs in Vereinen, Kirchen, Jugendzentren oder Altenheimen angeboten werden. (Von Susann Fischer, ddp)

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