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Arbeitsmarkt: Unternehmer kritisieren Analyse des Senats

Die Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg haben die Arbeitsmarktanalyse des Wirtschaftssenators als fehlerhaft kritisiert. Es gebe ihrer Ansicht nach mehr Arbeitslose als im Vorjahr.

Berlin - "Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 10.273 gesunken, es wurden aber im Oktober 11.506 mehr Personen mit Instrumenten der aktiven Arbeitsmarktpolitik gefördert als im September", sagte ein Sprecher der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB). Die Unterbeschäftigung, die sich aus der Zahl dieser Geförderten und der Arbeitslosenzahl zusammensetze, sei damit gestiegen.

Der Sprecher verwies darauf, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse im Oktober 2005 bei 1.026.100 gelegen habe. Im Juli 2006, als letzter verfügbarer Zahl, seien es nur noch 1.022.400 gewesen. Zu diesen Stellen gehörten jedoch auch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und geförderte Ausbildungs- und Arbeitsverhältnisse. Die Zahl der Arbeitslosen sei zudem nicht auf dem niedrigsten Stand seit 2000. Denn zu dem Vergleich gehöre der Hinweis darauf, dass derzeit rund 80.000 mehr Personen gefördert werden als im Jahr 2000.

UVB: Umgerechnet mehr Arbeitslose

Im zweiten Monat in Folge sei im Oktober im Vergleich zum jeweiligen Vormonat die Zahl der Arbeitslosen weniger stark gesunken, als die Zahl der Geförderten steige. Der UVB forderte deshalb, dass die wachsende Unterbeschäftigung bei einer Arbeitsmarktanalyse hervorgehoben werden sollte und nicht die sinkende Zahl der "statistisch ausgewiesenen Arbeitslosen".

"Unstrittig ist, dass die Konjunktur anzieht. Dies wird auch positive Effekte auf den Arbeitsmarkt haben", räumte UVB-Hauptgeschäftsführer Klaus-Dieter Teufel ein. "Damit wir die richtigen Schlüsse ziehen und die passenden Instrumente einsetzen können, müssen wir dessen Lage aber auch fehlerfrei analysieren", fügte er hinzu. (tso/ddp)

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