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Berlin: Attacke auf den inneren Schweinehund

Diesmal wollen Sie es packen: regelmäßig Sport machen, etwas für die Gesundheit tun. Das nehmen Sie sich schon lange vor – eigentlich jahrelang.

Diesmal wollen Sie es packen: regelmäßig Sport machen, etwas für die Gesundheit tun. Das nehmen Sie sich schon lange vor – eigentlich jahrelang. Nie hat es auf Dauer geklappt. Vielleicht haben Sie es falsch angefangen – die falsche Sportart, der falsche Zeitpunkt, die falschen Vorsätze . Denn: Nichts im Leben zu verändern hat nichts mit besonderer Faulheit zu tun, es ist normal – sagt beispielsweise Hans-Werner Rückert, Psychoanalytiker von der FU Berlin. „Unser Organismus ist darauf geeicht, Muster langfristig zu erhalten. Er ist nicht an Veränderung interessiert – außer, es drohen Gefahren. Oder man ist ganz stark positiv motiviert.“ Wie also schafft man den Einstieg in bessere Gewohnheiten? Rückert hat über die kleinen Tricks, den „inneren Schweinehund“ zu überwinden, ein Buch geschrieben (siehe unten). Hier die wichtigsten Aspekte:

SO MOTIVIEREN SIE SICH

„Die Kunst ist, ein Vorhaben so mit positiven Gefühlen aufzuladen, dass wir eine Chance haben, über den Rubikon zu kommen“, sagt Hans-Werner Rückert. Die Vorbereitung des Vorhabens ist also wichtig. Denn was man nicht mit 70 Prozent guten Gefühlen verbindet, wird man nie durchhalten. Deshalb ist wichtig: sich nicht zum Joggen überwinden wollen, wenn man gar nicht gerne joggt. Rückert: „Stellen Sie sich in entspanntem Zustand vor, was ihnen Spaß machen könnte.“ Und woran merkt man, dass das Gefühl gut genug ist? „Viele beobachten an sich, wie sich ein Lächeln einstellt .“ Zweiter Trick: sich Unterstützung holen. Nicht nur allein vor sich hinturnen, sondern lieber mit Freunden oder der Familie. Wenn die Runden einem Spaß machen, wird man merken, dass die neue Gewohnheit das Leben positiv verändert.

SO HALTEN SIE DURCH

Die schlechte Nachricht zuerst: Der Rückfall gehört zum Leben. Bloß kein schlechtes Gewissen haben, wenn man das Training nach einem halben Jahr wieder aufgibt. „Man sollte den Widerstand durchaus ernst nehmen“, sagt Hans-Werner Rückert. Aufzuhören und sich etwas Neues zu suchen ist manchmal die bessere Idee.

Oder aber man merkt, dass nur eine kleine Durststrecke zu überwinden ist, entscheidet, eine Woche weiterzumachen, die Sache dann neu zu überdenken und merkt: Das halte ich auch noch länger durch. Wichtig ist, sich Etappenziele zu stecken. Die Devise lautet immer: Werde der, der Du bist. lei

Hans-Werner Rückert: „Schluss mit dem ewigen Aufschieben. Wie Sie umsetzen, was Sie sich vornehmen“. Campus Concret Band 48, Campus Verlag, 15,90 Euro

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