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Berlin: Auf Augenhöhe mit dem Soldatenkönig Der „Alte Dessauer“ kehrt zurück

Der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. hatte nicht viele Freunde; die meisten Zeitgenossen fürchteten sich vor seinen Zornesausbrüchen.

Der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. hatte nicht viele Freunde; die meisten Zeitgenossen fürchteten sich vor seinen Zornesausbrüchen. Nicht so Fürst Leopold von Anhalt-Dessau, ein Mann ganz nach dem Geschmack des preußischen Monarchen. Beide Herren verkehrten auf Augenhöhe, denn sie waren regierende Fürsten. Leopold diente in der preußischen Armee als Generalfeldmarschall. Ihm zu Ehren schuf der Berliner Bildhauer Johann Gottfried Schadow ein Marmordenkmal, das im Jahre 1800 im Lustgarten aufgestellt wurde. Von dieser und anderen witterungsanfälligen Generalsfiguren ließ König Friedrich Wilhelm IV. Mitte des 19. Jahrhunderts Bronzenachbildungen fertigen, die bis 1945 den damaligen Wilhelmplatz schmückten. Alle diese Monumente haben die Kriegs- und Nachkriegszeit überstanden, in der Endzeit der DDR konnte man einige im Lustgarten betrachten. Die originalen Marmorfiguren hingegen stehen im Bodemuseum.

Den bronzenen Husarengeneral Hans-Joachim von Zieten hat die Schadow-Gesellschaft Berlin bereits am alten Ort, heute ein Abschnitt der Wilhelmstraße unweit des U-Bahnhofs Mohrenstraße, aufstellen lassen. Nun kommt der „Alte Dessauer“ hinzu. Gestern wurde der Grundstein für das Monument gelegt, das Fürst Leopold in der Uniform der preußischen Armee zeigt. „Wie im Falle des Zieten-Denkmals entstehen dem Land Berlin auch beim Fürsten Leopold keine Kosten. Es stellt nur den Platz zur Verfügung und ist mit fachlichem Rat dabei“, erklärte in einer kleinen Feierstunde der Geschäftsführer der Schadow-Gesellschaft, Klaus Gehrmann. Die Kosten von 120 000 Euro für die Restaurierung des Standbildes und die Anfertigung des Sockels werden aus Mitteln des Landesdenkmalamtes, der Klassenlotterie, des Lions Club Grunewald und durch viele private Spenden bestritten.

Die Enthüllung des Bronzedenkmals ist für Anfang Juni 2005 vorgesehen. Bis dahin plant die Schadow-Gesellschaft, nach historischem Vorbild um beide Monumente Abgrenzungen aus gusseisernen Pollern aufzustellen, die durch Ketten verbunden sind.

Helmut Caspar

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