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Berlin: Aufgerüttelt: Der Redner aus dem Audimax

Andreas Baumanns Augen leuchten noch immer auf, sobald er vom Streik erzählt. Das liegt daran, dass er im letzten Herbst die Hoffnung längst aufgegeben hatte, dass die Bildungspolitik des Senats seine Kommilitonen genauso erzürnen würde wie ihn.

Andreas Baumanns Augen leuchten noch immer auf, sobald er vom Streik erzählt. Das liegt daran, dass er im letzten Herbst die Hoffnung längst aufgegeben hatte, dass die Bildungspolitik des Senats seine Kommilitonen genauso erzürnen würde wie ihn. Sogar der traditionell protestfreudige TUAsta belächelte Andreas, als er mit einigen Freunden eine Streik-Vollversammlung an der TU organisierte. Noch als er die Frage „Wollt ihr streiken?“ ins vollbesetzte Audimax rief, glaubte er nicht an einen Ausstand. „Und dann stimmten auf der Vollversammlung fast alle dafür. Das war ein überwältigender Moment“, sagt der 29-Jährige.

Warum der Streik auf einmal losbrach, kann er auch heute nicht richtig erklären – „wahrscheinlich hatten viele dann doch einfach genug von den schlechten Bedingungen an den Unis.“ Die sind zwar durch den Streik nicht wirklich besser geworden, findet Andreas. Gelohnt hat es sich dennoch, immer wieder nachts aufzustehen, um Uni-Türen für neue Aktionen aufzuschließen. Da wäre zum einen die PDS, die ihrem Senator Flierl auf einem Parteitag im Frühjahr untersagte, Studienkonten in Berlin einzuführen. „So ein greifbarer Erfolg ist nach so viel Aufwand wichtig.“ Noch viel wichtiger aber sei, dass „viele gemerkt haben, dass sie etwas bewegen können“, sagt Andreas: „Wir Studenten werden jetzt wieder politisch ernst genommen.“ tiw

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