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Berlin: Aufschlag Senat: Keine Zuschüsse mehr für die German Open Trotz Absage Wowereits hoffen Veranstalter immer noch aufs Land

Das mit Weltklassespielerinnen besetzte Tennisturnier German Open, das zum 25. Mal auf der Tennisanlage am Hundekehlesee stattfindet, muss sich künftig offensichtlich selbst finanzieren.

Das mit Weltklassespielerinnen besetzte Tennisturnier German Open, das zum 25. Mal auf der Tennisanlage am Hundekehlesee stattfindet, muss sich künftig offensichtlich selbst finanzieren. Nachdem das Turnier im vergangenen Jahr ein Minus von 400 000 Euro gemacht hatte, bewilligte Berlins Sportsenator Klaus Böger (SPD) für die diesjährigen German Open einen Zuschuss von 160 000 Euro. Für den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit ist dieser Zuschuss allerdings eine einmalige Sache. „So ein Turnier muss sich selbst finanzieren“, sagte Wowereit. In Senatskreisen sieht man dies als „deutlichen Hinweis“ an die Veranstalter, sich Gedanken über die künftige finanzielle Absicherung zu machen. Die Botschaft lautet: Ähnlich wie bei der Love Parade können private Veranstaltungen nicht selbstverständlich Landesunterstützung erwarten.

Nach den deutlichen Worten des Regierenden riefen die Verantwortlichen der German Open am Mittwoch eine Pressekonferenz ein. „Ich stimme mit Wowereit überein“, sagt Turnierdirektor Eberhard Wensky, „eine Profiveranstaltung muss sich selbst finanzieren.“ Wensky verweist auf die Ausnahme in diesem Jahr: „Das ist ein Überbrückungsgeld.“ Im letzten Herbst war dem Turnier der Hauptsponsor Mastercard abgesprungen. Dass die German Open auch in diesem Jahr Verlust machen, ist zu befürchten: Ungeklärt ist, wer für das Preisgeld von 1,3 Millionen Dollar aufkommt. Darüber wollen die Verantwortlichen noch nicht reden. „Lassen Sie uns das Turnier erst abwarten“, sagt Reimund Schneider vom Deutschen Tennis Bund.

Obwohl klar ist, dass die 160 000 Euro ein einmaliger Zuschuss des Landes sind, hofft Turnierdirektor Wensky immer noch auf den Senat. „Wir müssen raus aus dem Sportetat und rein in den Wirtschaftsetat.“ Partner für Berlin müsse sich auch für das Turnier verantwortlich fühlen. Auch würde das Turnier Steuergelder für die Stadt schaffen.

Wenskys Forderung, Gelder aus der Wirtschaftsförderung zu erhalten, schiebt Christoph Lang, Sprecher der Wirtschaftsverwaltung, schnell einen Riegel vor. „Wir machen keine Sportförderung“, sagt Lang. Wie es 2005 mit den German Open weitergeht, steht also noch nicht fest. Für den CDU-Abgeordneten Axel Rabbach ist die Absage weiterer Zuschüsse allerdings ein weiteres Beispiel für die „konzeptions- und ideenlose Sportpolitik“ des Senats. „Morgens Frauenförderung abfeiern, abends aber den Frauensport ins Abseits zu stellen, ist heuchlerisch und inakzeptabel.“ sib/ben

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