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Berlin: Aus drei mach eins

Die US-Botschaft zieht um – und auch das Amerika-Haus und das Konsulat kommen zum neuen Standort

Am Pariser Platz sind die Vorbereitungen für den ersten Spatenstich der neuen US-Botschaft abgeschlossen. Heute wird Botschafter Daniel Coats zusammen mit Bundesinnenminister Otto Schily und dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit zur Schippe greifen. Auch die Pläne für die innere Organisation der Botschaft sind fast fertig. Schon jetzt ist klar: Wenn der Neubau in dreieinhalb Jahren fertig wird, geben die Amerikaner ihre drei Häuser, die sie jetzt nutzen, auf. Nicht nur das Botschaftsgebäude in der Neustädtischen Kirchstraße steht dann leer, sondern auch das Konsulat an der Clayallee in Dahlem und das Amerika- Haus an der Hardenbergstraße.

ZumThemaSpatenstich: Baustart an historischem Datum Die Botschaft in Mitte gehört dem Bund, der das Haus 2008 verkaufen wird. Es sei denn, ein bis dahin noch in Bonn residierendes Ministerium soll komplett nach Berlin umziehen. „Ein Verkauf, wie schon bei der ehemaligen Britischen Botschaft Unter den Linden ist aber wahrscheinlicher“, sagt der Sprecher der Oberfinanzdirektion, Helmut John. Die OFD verwaltet und verkauft die Liegenschaften des Bundes. Das Gebäude in der Neustädtischen Kirchstraße nutzte bis 1975 die Ost-Handwerkskammer als Dienstsitz, die am 1. Januar 1949 eingezogen war. Zuvor hatte dort der Reichsstand des Deutschen Handwerks seinen Sitz – die Vorläufer-Organisation des Zentralverbands des Deutschen Handwerks. Nach der Wende versuchte der Verband das Haus zurückzubekommen. Ein entsprechender Restitutionsantrag wurde aber abgelehnt, das Haus fiel an den Bund.

Der Bund ist auch Eigentümer der ehemaligen US-Headquarters in Dahlem, die teilweise noch durch das Konsulat genutzt werden. Pläne, aus dem 80000 Quadratmeter großen Gelände einen Campus für die Freie Universität zu machen, haben sich ebenso zerschlagen wie die Idee, dort den Bundesnachrichtendienst aus Pullach unterzubringen. Die FU hat für das Gelände nicht genügend Geld zusammenbekommen und der BND erhält einen Neubau im ehemaligen Stadion der Weltjugend in Mitte.

Was tun also mit den teils denkmalgeschützten Häusern? OFD-Sprecher John kann sich vorstellen, sie zu einem Wohnpark zu machen. Eine Ausschreibung für den Verkauf an einen Projektentwickler, der das gesamte Areal verwertet, werde derzeit vorbereitet. Auf der anderen Straßenseite der Clayallee, wo einst die Truman-Plaza stand, bereitet die OFD den Verkauf vor mit dem Ziel, dort Läden für die Nachbarn zu entwickeln.

Das Amerika-Haus am Bahnhof Zoo ist denkmalgeschützt. Die Kulturabteilung der US-Botschaft wird hier ebenfalls ausziehen und 2008 am Pariser Platz ihre Zelte wieder aufschlagen.

Der Berliner Liegenschaftsfonds verwaltet das Haus, ein Verkauf ist sehr wahrscheinlich.

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