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Berlin: Ausgebremst

Ganz schön raffiniert, die Frau Stadtentwicklungssenatorin. Von Ingeborg Junge-Reyer dachte man immer, sie sei von Herzen für Bus und Bahn, sie verkörpere den Passus der rot-roten Koalitionsvereinbarung, in der es heißt: Nur noch 20 Prozent der Wege sollten „mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV) bewältigt“ werden.

Ganz schön raffiniert, die Frau Stadtentwicklungssenatorin. Von Ingeborg Junge-Reyer dachte man immer, sie sei von Herzen für Bus und Bahn, sie verkörpere den Passus der rot-roten Koalitionsvereinbarung, in der es heißt: Nur noch 20 Prozent der Wege sollten „mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV) bewältigt“ werden. Und jetzt kommt eben jene Senatorin mit Plänen, die den MIV mit 17 möglich machen: Auch 17-Jährige sollen Auto fahren, den MIV verstärken und in Staus stehen. Bei näherem Hinsehen aber erweist sich der Senatsbeschluss als voll getretene MIV-Bremse. Welcher 17-Jährige würde wohl mit immer demselben festen Begleiter, der noch dazu mindestens 30 sein muss, durch die Gegend gurken wollen? Das läuft doch darauf hinaus, dass der noch nicht volljährige Jungautofahrer immer nur mit Papa und seinem Opel Astra Diesel unterwegs sein darf. Jeder 17-Jährige ahnt, wie gut das vor der Schule und vor der Disko ankommt – und wird die Freiheit zu schätzen wissen, wenigstens ohne Begleitung Bus zu fahren.

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