zum Hauptinhalt

Berlin: Ausgespielt

Von Steffi Bey Köpenick. Noch sind im Freizeit- und Erholungszentrum Wuhlheide (FEZ) große Kinderfeten geplant, finden Arbeitsgemeinschaften statt, gehen Shows und Konzerte über die Bühne.

Von Steffi Bey

Köpenick. Noch sind im Freizeit- und Erholungszentrum Wuhlheide (FEZ) große Kinderfeten geplant, finden Arbeitsgemeinschaften statt, gehen Shows und Konzerte über die Bühne. Doch im nächsten Jahr ist wahrscheinlich Schluss. Der Grund: 31 der derzeit 117 Mitarbeiter müssen nach Auskunft der Geschäftsführung zum Jahresende entlassen werden. „Wir werden deshalb alle Arbeitsgemeinschaften, Klubs und offenen Angebote an den Wochentagen aufgeben müssen“, teilte die Betriebsratsvorsitzende Judika Jentsch gestern mit. Rund 90 Angebote, die bislang wöchentlich von 1300 Kindern und Jugendlichen genutzt wurden, fallen dann weg. Jentsch geht davon aus, dass für die verbleibenden Angebote auch die Preise angehoben und für eine Reihe von Wochenendprogrammen von den Besuchern zusätzlich Eintrittsgeld gezahlt werden muss.

„Jetzt können wir und die betroffenen Kinder und Erzieher nur noch auf den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses hoffen, der abschließend in seiner Sitzung am 29. Mai über den Etat des FEZ entscheidet“, so die Betriebsratsvorsitzende.

Dass auch die beliebte Freizeiteinrichtung in der Wuhlheide von den Sparmaßnahmen des Landes Berlin betroffen ist, war der Geschäftsführung bekannt. Nach einem Vorschlag der Senatsjugendverwaltung sollen dem FEZ Zuschüsse in Höhe von 1,8 Millionen Euro gekürzt werden. Schriftlich wurde die Einrichtung aufgefordert, die Ausgaben zu reduzieren und höhere Einnahmen zu erzielen. Einen Anstieg der Eintrittspreise lehnt Geschäftsführer Lutz-Stephan Mannkopf allerdings ab. Seiner Auffassung nach seien sie mit vier und 6,50 Euro bereits ausgereizt. Um jedoch einen Teil des Finanzlochs zu stopfen, würde das FEZ künftig Flächen vermieten, mit der Wirtschaft kooperieren und auf Sponsorensuche gehen sowie Fördergelder bei der EU beantragen. „Aber um die Kündigungen kommen wir nicht herum“, sagt der Geschäftsführer. Schon vor Wochen wandte sich Mannkopf hilfesuchend an das Abgeordnetenhaus und hofft noch auf Unterstützung. Rückendeckung erhält das FEZ-Team von den Treptow-Köpenicker Bezirksverordneten. Sie haben das Bezirksamt aufgefordert, sich beim Senat dafür einzusetzen, drohende Streichungen von Projekten abzuwenden. Auch das im FEZ-Park befindliche „Haus für Natur und Umwelt“ bangt um seine Zukunft. „Es wäre eine Schande für die Stadt“, sagt der Leiter Ekkehart Neef, „wenn wir dichtmachen müssen.“ Schließlich befinde sich im Haus die größte außerschulische Bildungseinrichtung der Stadt mit dem Schwerpunkt Natur- und Umweltschutz. Noch hat die Einrichtung, zu der 300 Tiere gehören, täglich geöffnet. Es gibt inzwischen einen Hoffnungsschimmer. So will sich die SPD-Fraktion des Abgeordnetenhauses für die Erhaltung stark machen. „Wir setzen uns dafür ein, das Haus in die Verantwortung der Senatsumweltverwaltung zu übernehmen“, erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Karl-Heinz Nolte.

Auch wenn die FEZ-Mitarbeiter nicht gerade in Feierlaune sind, geht am 1. und 2. Juni anlässlich des Internationalen Kindertages ein großes Fest über die Bühne. Es findet unter anderem eine Badewannenregatta statt, für die noch Teilnehmer gesucht werden. Mit selbstgebastelten Gefährten soll auf dem Badesee um die Wette gefahren werden. Anmeldungen unter 6410828.

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false