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Berlin: Bankgesellschaft Berlin: Bankchefs kannten Kreditrisiken

Die Staatsanwaltschaft hat im Fall der Bankgesellschaft seit Jahresbeginn in 68 Fällen ermittelt. 48 davon seien bereits wieder eingestellt worden, in 20 Fällen liefen die Untersuchungen noch, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Günter Bürks am Freitag vor dem Untersuchungsausschuss zur Bankenaffäre.

Die Staatsanwaltschaft hat im Fall der Bankgesellschaft seit Jahresbeginn in 68 Fällen ermittelt. 48 davon seien bereits wieder eingestellt worden, in 20 Fällen liefen die Untersuchungen noch, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Günter Bürks am Freitag vor dem Untersuchungsausschuss zur Bankenaffäre. Dass die Mehrzahl der Ermittlungen im Komplex Bankgesellschaft bereits wieder eingestellt worden seien, führte Bürks auf pauschale Strafanzeigen zurück, die sich weitgehend auf Presseberichte gestützt hätten. Der Ausschuss-Vorsitzende Klaus-Uwe Benneter betonte, für ihn sei die Qualität der Nachforschungen das Entscheidende: "Die 20 noch laufenden Verfahren sind brisant genug."

Zum Thema Online Spezial: Die Krise der Bankgesellschaft Berlin Dokumentation: Das Restrukturierungskonzept der Bankgesellschaft Berlin Vor den Parlamentariern wertete nach Aussage von Benneter ein staatlicher Wirtschaftsprüfer die Kreditvergabe-Praxis von führenden Manager der Berlin Hyp als äußerst ungewöhnlich. Er hatte die Vorgänge bei der Bank im Auftrag des Bundesaufsichtsamtes für das Kreditwesen überprüft und in nicht öffentlicher Sitzung ausgesagt. Auch ein Mitarbeiter der Berlin Hyp erhob schwere Vorwürfe im Zusammenhang mit der Vergabe eines 600-Millionen-Kredits an die Firma der CDU-Spender Klaus Wienhold und Christian Neuling. Er habe dem Vorstand der Bank bereits am 8. August 1997 einen kritischen Revisionsbericht zum Fall Aubis vorgelegt. Dem Unternehmen seien Darlehen zum Erwerb von Plattenbauten "grundsätzlich" zugesagt und die üblichen Genehmigungswege nicht eingehalten worden. Der Zeuge sagte, alle damaligen Vorstände, darunter der ehemalige Berlin Hyp- und CDU-Fraktions-Chef Klaus Landowsky, hätten den Bericht zur Kenntnis erhalten.Unklar ist, weshalb der mahnende Bericht keine Beachtung fand. Benneter sagte nach der Sitzung: "Der Bank lagen alle nötigen Unterlagen zur Prüfung der Aubis-Kreditverträge vor." Die Aubis-Manager hätten die Bank nicht getäuscht. Zu klären sei deshalb, warum die Berlin Hyp so hoch ins Risiko ging. Das Darlehen sei vor dem Kredit-Ausschuss der Bankgesellschaft Berlin verhandelt worden.

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