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Berlin: Baseball mit Schläfenlocken

Jüdisches Filmfest im Kino Arsenal gestartet

Baseball ist schon an sich kein leichter Sport – aber als angehender Rabbiner mit Hang zu orthodoxer Tora-Auslegung hat man es besonders schwer. Welche Schimpfwörter dürfen auf dem Feld benutzt werden? Und stören die Schläfenlocken nicht beim Homerun?

Diese und ähnliche Fragen beantwortet „The Yankles“, eine bereits preisgekrönte Komödie über ein fiktives jüdisch-orthodoxes Baseballteam, die am Sonnabend um 22 Uhr im Kino Arsenal am Potsdamer Platz gezeigt wird. „The Yankles“ ist einer von 23 Wettbewerbsbeiträgen des diesjährigen „Jewish Film Festivals“, das am Sonntagabend eröffnet wurde und bis zum 6. Mai Spiel- und Dokumentarfilme über die teilweise sehr unterschiedlichen Lebenswelten von Juden in Israel, Europa und Amerika zeigt. Anschließend sind einige ausgewählte Werke noch an drei Abenden im Filmmuseum Potsdam zu sehen.

Am heutigen Dienstag läuft ab 18 Uhr die Dokumentation „André Previn“ über den gleichnamigen amerikanischen Komponisten und Dirigenten, dessen Filmmusiken bereits vier Mal mit dem Oscar ausgezeichnet wurden und der – was wenige wissen – 1929 in Berlin geboren wurde. Im Film kommen auch seine früheren Ehefrauen Mia Farrow und Anne-Sophie Mutter zu Wort.

Am Mittwoch um 18 Uhr wird die Dokumentation „Ahead of Time“ über die jüdische Journalistin Ruth Gruber gezeigt. Die heute 97-Jährige berichtete im Laufe ihrer Karriere unter anderem über die Nürnberger Prozesse sowie die Gründung des Staates Israel, außerdem begleitete sie 1944 rund 1000 HolocaustFlüchtlinge aus Neapel bis nach New York. Bei der Berliner Vorführung wird Ruth Gruber nicht selbst anwesend sein, ihre Tochter und die Produzentin des Films haben aber zugesagt.

Viele Festivalbeiträge entstanden in den USA, Israel und Deutschland, andere in Frankreich oder Argentinien. Einige laufen im englischen Original mit Untertiteln, und manchmal ist der Zuschauer aufs Mitlesen angewiesen: Im New Yorker Spielfilm „Romeo and Juliet in Yiddish“ etwa wird teilweise Jiddisch gesprochen. Da freut man sich direkt über die englischen Untertitel. Sebastian Leber

Karten kosten 6,50 Euro und können unter Telefon 269 55 100 vorbestellt werden. Das komplette Programm findet man im Internet unter der Adresse www.jffb.de.

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