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Berlin: Begehrt und teuer: Mieten für Altbauten steigen

Montag erscheint der neue Mietspiegel. Nur Neubauwohnungen werden billiger

Die Mieten in Berlin steigen. Dies ist ein überraschendes Ergebnis aus dem neuen Mietspiegel, der am kommenden Montag von der Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer, der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Nach Informationen des Tagesspiegels werden die so genannten Vergleichsmieten im Osten stärker als im Westen steigen. Betroffen sind begehrte Altbauwohnungen mit normaler Ausstattung ebenso wie sanierte Plattenbauten aus den Baujahren 1965 bis 1990.

Wer eine Wohnung dieser Art hat oder eine sucht, muss nun mit steigenden Mieten rechnen: Vermieter können mit dem Hinweis auf die Vergleichswerte Erhöhungen durchsetzen. Denn grundsätzlich gilt die Regel, dass die Mieten in der Stadt „ortsüblich" sein müssen. Kommt es zum Streit über eine Mieterhöhung, dann ziehen die Gerichte oft die im Mietspiegel abgedruckten Zahlen als Orientierung heran.

Nicht in allen Bereichen des Marktes steigen die Mieten. Für Neubauten, die zwischen 1991 und 2003 errichtet wurden, verzeichnet der Mietspiegel fallende Preise. Neue und teure Wohnungen finden wegen der sinkenden Reallöhne und der fallenden Nettohaushaltseinkommen in der Stadt schwerer Mieter als bisher.

Die Preisspirale dürfte auch den traditionell eher preiswerten Bestand von mittelgroßen und großen Altbauwohnungen in ganz Berlin erfassen – Wohnungen ab 60 Quadratmeter in mittleren und guten Lagen. Dazu zählen etwa sanierte Objekte in Gründerzeitbauten in Charlottenburg und Prenzlauer Berg. Solche Wohnungen sind schon heute schwer zu bekommen. Das liegt daran, dass nach Angaben des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) ein Drittel aller Wohnungssuchenden Objekte dieser Art nachfragt. Dem regen Interesse nach diesen drei bis vier Zimmer großen Wohnungen stehe ein geringes Angebot gegenüber: Nur jede zehnte Immobilie am Markt genügt diesen Kriterien, die meisten sind kleiner.

Dass in anderen Lagen wie im Norden Neuköllns immer mehr große Wohnungen leer stehen, hilft da wenig: Familien mit Kindern würden nicht in die Problembezirke ausweichen, sagt IVD-Vizepräsident Michael Schick, stattdessen wanderten viele ins Umland ab.

Der Mieterverein, die Eigentümervertreter „Haus&Grund“ sowie der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen lehnten Stellungnahmen zu den noch unveröffentlichten Zahlen ab.

Der Tagesspiegel veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Berliner Mieterverein und dem Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) eine Telefonaktion zum neuen Mietspiegel. Experten stehen den Lesern dieser Zeitung am kommenden Mittwoch zwischen 12 Uhr und 13 Uhr unter der folgender Nummer zur Verfügung: (030)26009239. Eine Auswahl der wichtigsten Themen veröffentlicht der Tagesspiegel am kommenden Sonnabend auf der Immobilienseite.

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