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Berlin: Benefiz-Schachturnier: Internationaler Großmeister dabei

Es war vor acht Jahren, in einem kleinen Ort westlich von Bukarest. Ein Busfahrer sah den kleinen Ionut Filisan zu spät und überfuhr ihn.

Es war vor acht Jahren, in einem kleinen Ort westlich von Bukarest. Ein Busfahrer sah den kleinen Ionut Filisan zu spät und überfuhr ihn. Im Krankenhaus wurde zwar das Leben des Dreijährigen gerettet, doch beide Oberschenkel mussten amputiert werden. Fortan war Ionut isoliert, gemieden von den Dorfbewohnern, von der Schule abgewiesen. Die Lebensperspektive für den Jungen war gleich null.

Da trat die in Berlin beheimatete Amputierten-Initiative auf den Plan. Der kleine Rumäne wurde nach Berlin geholt, erhielt im Krankenhaus Oskar-Helene-Heim Beinprothesen. In seine Heimat Rumänien zurückgekehrt, durfte Ionut nun endlich die Schule besuchen. Heute ist er längst Klassenbester. Besonders gern mag er den Sportunterricht. Beim Fußball fiebert er mit seinem großen Helden mit: dem Brasilianer Ronaldo.

In seinem Heimatort ist die medizinische Versorgung weiterhin schlecht. Und außerdem wächst Ionut, inzwischen elf Jahre alt, kräftig. Deshalb muss er einmal im Jahr für einige Wochen nach Berlin kommen, um hier neue Prothesen zu erhalten.

In den nächsten Wochen ist es wieder soweit. Dann geht Ionut auch einer weiteren Leidenschaft nach, dem Schachspiel. Sein Landsmann Liviu-Dieter Nisipeanu wird ebenfalls die Figuren übers Brett schieben. Nisipeanu ist Internationaler Großmeister, stand im Vorjahr in Las Vegas im Halbfinale der Weltmeisterschaft. Bei der Benefiz-Simultan-Veranstaltung, die am 20. September im Hotel Berlin um 15 Uhr beginnt, verzichtet Nisipeanu auf ein Honorar.

Ionut Filisan spielt mit seiner Mutter an einem Brett. Mit dabei ist auch Richard von Weizsäcker, gleichzeitig Schirmherr der Veranstaltung. Zuschauer sind willkommen, der Eintritt kostet fünf Mark. Wer an der Simultanveranstaltung teilnehmen will, muss eine Spende überweisen - über die Höhe des Betrages entscheidet der Spender allein.

cc

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