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Leere Ampullen mit einem Impfstoff gegen Affenpocken.

© Sven Hoppe/dpa

„Berlin braucht dringend mehr Impfstoff“: Lesben- und Schwulenverband fordert mehr Affenpocken-Impfstoff für die Hauptstadt

Der Lesben- und Schwulenverband in Berlin hat erneut mehr Affenpocken-Impfstoff verlangt. Laut Verband kann die aktuell hohe Nachfrage nicht bedient werden.

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Berlin-Brandenburg hat erneut mehr Affenpocken-Impfstoff für die Hauptstadt verlangt. „Die Impfbereitschaft ist hoch, doch das Impfangebot knapp. Berlin braucht dringend mehr Impfstoff“, sagte LSVD-Sprecher Christopher Schreiber der dpa. Nach seinem Eindruck seien rund zwei Wochen nach dem Impfstart zumindest die den HIV-Schwerpunktpraxen bisher zur Verfügung gestellten Impfdosen - 300 Dosen pro Praxis - weitgehend aufgebraucht. „Trotzdem gibt es eine weiterhin hohe Nachfrage, die aktuell nicht bedient werden kann“, so Schreiber.

Der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung zufolge standen Berlin zunächst 8000 Impfdosen zur Verfügung, in späteren Lieferungen habe es noch einen Nachschub von 1500 gegeben. Valide Impfzahlen lägen noch nicht vor.

Das Bundesgesundheitsministerium hatte für Deutschland insgesamt 240 000 Impfdosen bestellt. Von diesen solle Berlin, wo es vergleichsweise viele Infektionen gibt, einen großen Teil bekommen, bekräftigte die Senatsverwaltung auf Anfrage. Der genaue Berliner Anteil und der Liefertermin der weiteren Dosen könnten aber noch immer nicht genannt werden.

Kürzlich hatte Berlins Gesundheitsstaatssekretär Thomas Götz (Grüne) von der Bundesregierung mehr Affenpocken-Impfstoff gefordert. Die Deutsche Aidshilfe (DAH) sagte am Freitag, es brauche viermal so viel Impfstoff wie bislang vom Bund bestellt - also etwa eine Million Impfdosen, um in Deutschland einen dauerhaften Impfschutz zu bieten.

Eine Impfung gegen Affenpocken empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) unter anderem für bestimmte Risikogruppen und Menschen, die engen Kontakt zu Infizierten hatten. Ein erhöhtes Infektionsrisiko sieht sie insbesondere bei Männern, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern haben.

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Zur besonders in den Sozialen Medien geäußerten Kritik vieler Menschen, nach der die Impfterminvergabe in Berlin chaotisch laufe, sagte Schreiber vom LSVD: „Sobald mehr Impfstoff zur Verfügung steht, wäre eine zentrale App-gesteuerte Terminvergabe wünschenswert, wie es bei der Corona-Impfkampagne der Fall war.“

Die Gesundheitsverwaltung teilte dazu mit, man lege den Fokus darauf, alle Impfstellen aktuell und vollständig auszuweisen, und bemühe sich stets um eine nutzerfreundliche Darstellung. (dpa)

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