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Berliner Ansichten: Andreas Conrad grübelt schon wieder über die nächsten Weihnachtspräsente

Das Wettrennen zwischen Hase und Igel ist märchenhaft, doch hochmodern. „Es war einmal .

Das Wettrennen zwischen Hase und Igel ist märchenhaft, doch hochmodern. „Es war einmal ...“? Von wegen. Der aktuelle Lauf findet allerdings nicht länger zwischen dem eitlen Langohr und dem ebenso stacheligen wie betrügerischen Igelpaar statt. Heute treten vielmehr Osterhase und Weihnachtsmann gegeneinander an, mit einem für beide stets gleichen Ergebnis: „Ick bün al dor!“ Nehmen wir nur den ersten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres: Soeben hat man den Trubel der Adventszeit überstanden, und manch ein Kunde hofft vielleicht noch auf die Kulanz der Händler, um das allerletzte liegen gebliebene Weihnachtsgeschenk endlich umzutauschen. Mehr schau- als kauflustig macht er sich auf den Weg durch die Konsumtempel der Stadt – und stößt urplötzlich auf einen dutzendfach auftretenden Gesellen, der ihn bereits zu neuem hektischen Zücken des Geldbeutels animieren will: Der Osterhase, repräsentiert durch seine schokoladenen Stellvertreter, ist wieder da. Was tun? Ihn ignorieren oder ein Exemplar kaufen, damit sich daheim der letzte Schoko-Nikolaus nicht so einsam fühlt? 

Auf jeden Fall ist zu bedenken: Heute in elf Monaten ist Heiligabend.

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