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Berliner Ansichten: Zechen für Berlin

Werner van Bebber feiert gern auch ohne Einheitsfeiertag

So langsam muss Klaus Wowereit unruhig werden. Jetzt gibt ihm schon Frank Henkel recht in dem Bemühen, einen Zusatz-Einheitsfeiertag für Berlin herauszuschinden. Der Regiermeister und der Oppositionsführer Arm in Arm – das hat etwas Verstörendes.

Die Einheit wird in diesem Jahr in Bremen gefeiert. So sieht es der föderale Feierritus vor. Im Jahrestakt wechselt der Schauplatz – und Berlin ist 2010 eben nicht dran. Der Regierende Meistervermarkter der Stadt wollte dennoch für das Berliner Übernachtungsgewerbe ein bisschen was herausholen. Deshalb hat er vorgeschlagen, in den 3. Oktober hineinzufeiern – eine Art Einheitsfeier-Warm-up am 2. Oktober in Berlin.

Das Datum steht so unbeholfen und willkürlich im Veranstaltungskalender, dass Wowereit seinem Erzkonkurrenten Henkel dankbar sein muss: Wenigstens spottet der CDU-Mann nicht noch über eine Idee, die so wenig mit Einheit, Freude und guten Gefühlen zu tun hat wie Sekt mit Plastikbechern, getankt auf der Straße des 17. Juni. Das muss nicht sein. Feiern um des Feierns willen kann man in Berlin ohnehin – dafür braucht man keinen Einheitsfeiertag. (Seite 8)

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