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Berlin: Berliner Bäder: Badespaß unter Dach und Fach

Verwaiste Strandkörbe am Wannsee, leere Liegewiesen am Müggelsee: Still ruhen Berlins Badegewässer in diesen Tagen. Wegen schlechten Wetters ist die Sommersaison 2001 bisher ins Wasser gefallen.

Verwaiste Strandkörbe am Wannsee, leere Liegewiesen am Müggelsee: Still ruhen Berlins Badegewässer in diesen Tagen. Wegen schlechten Wetters ist die Sommersaison 2001 bisher ins Wasser gefallen. Damit Schimmbad-Fans trotzdem zu ihrem Vergnügen kommen, halten die Berliner Bäderbetriebe (BBB) Frei- und Sommerbäder zwischenzeitlich geschlossen - und öffnen stattdessen wind- und wetterfeste Hallenbäder. Daran wird sich auch in den nächsten Tagen nichts ändern: Nach Auskunft des Wetterdienstes Meteofax ist der Berliner Hochsommer noch lange nicht in Sicht.

"Schon im vergangenen Sommer haben wir die Öffnungszeiten der Bäder je nach Wetterlage flexibel gehandhabt", sagt Manfred Radermacher, Pressesprecher der BBB. Im Millenniums-Jahr startete der Sommer bekanntlich früh durch und schwächelte dafür im Juli und August. Ein Jahr später ergibt sich ein entgegengesetztes Bild - statt 30 Grad zu Pfingsten präsentierte sich das Wetter eher herbstlich.

Deswegen bleiben weniger besuchte Sommer- und Freibäder seit Pfingsten geschlossen: Jene an Oranke-, Weißen-, Werner-, Halen- und Müggelsee. Auch am Wendenschloss, in Grünau und im Kinderbad Monbijou hüpft kein Mensch in Bikini oder Badehose vom Sprungblock. Stattdessen drehen sich zusätzlich Eingangskreuze an den Schwimmhallen Sewanstraße (Lichtenberg), Wolfshagener Straße (Pankow), Helene-Weigel-Platz (Marzahn), Zingster Straße (Hohenschönhausen), Kaulsdorf (Hellersdorf) und Tiergarten. In den Kombibädern Gropiusstadt (Neukölln), Ankogelweg (Mariendorf), Seestraße (Wedding) und Gatower Straße (Spandau Süd) geben die Schwimmmeister je nach Wetterlage Hallen- oder Außenbecken frei. Nicht gerade einfache Bedingungen auch für die Auszubildenden der Berliner Bäderbetriebe: Sie wachen gerade im Freien, in der Jungfernheide, in Tegel und am Plötzensee, über das Wohl der Badegäste.

Ein trauriges Bild wird sich auch in Frei- und Sommerbädern, auf Parkwiesen und an Eisdielen bieten. Gestern maßen die Meteorologen zwar schon 20 Grad, die gefühlte Temperatur lag indes noch auf November-Niveau. Schuld ist "Tief Moritz", das die unterkühlte Stimmung vom Nordpolarmeer in die Region mitgebracht hat, wie Thomas Globig von "Meteofax" berichtet. Die Vorhersage-Modelle, die Globig auf seinem Bildschirm für die kommenden Tage aufblättert, sehen auch nicht viel besser aus. Zwar soll es zum Wochenende hin sonniger werden und das Thermometer schon mal auf 25 Grad klettern. "Doch ein richtiger Sommer ist noch nicht in Sicht."

Vielleicht hat das alles aber auch sein Gutes. So legte der Sommer 2000 Globig zufolge zwar am 21. Juni mit 38 Grad "einen Bollerschlag" hin. Danach aber war Ruhe im Karton, und der Juli der trübste seit 100 Jahren. Ein Jahr später kann nun alles nur besser werden. Zumindest stehen die Chancen auf einen viel versprechenden Siebenschläfer gut.

Annette Kögel

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