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Berliner Bezirke: Bordellverbot in Wohnungen könnte fallen

Safer Sex und ohne Zwang: Bezirkspolitiker haben einen Forderungskatalog mit Mindeststandards für Bordelle vorgestellt.

Bezirkspolitiker in der City West wollen das Verbot von Bordellen in Wohngebieten unter bestimmten Bedingungen lockern: Gestern stellten die Charlottenburg-Wilmersdorfer Sozialstadträtin Martina Schmiedhofer (Grüne) und Wirtschaftsstadtrat Marc Schulte (SPD) einen Katalog mit „Mindeststandards für Bordelle“ vor; diese sollen auch für Betriebe in Gewerbegebieten gelten. Das Konzept wurde mit Vertretern von Prostituierten im „Bundesverband sexuelle Dienstleistungen“ abgestimmt. Am 18. Dezember wollen die Stadträte ihre Ideen mit der Senatswirtschaftsverwaltung beraten.

Demnach darf es keine Störungen von Nachbarn durch „Lärm, Dreck oder sexuelle Belästigung“ geben. In Bordellen müssten Kondome, Erste-Hilfe-Kästen, Duschen, Waschbecken und Informationsmaterial über Safer Sex zur Verfügung stehen. Für Aufenthaltsräume von Prostituierten werden Hinweistafeln mit Adressen von Ämtern und Beratungsstellen gefordert. Wer ein neues Bordell beantragt, soll den Mietvertrag, ein Führungszeugnis und eine Raumskizze vorlegen, die Beschäftigtenzahl nennen, den „Verzicht auf Gewalt und Zwang“ garantieren und Vorkehrungen gegen Drogenmissbrauch treffen. Baulich würden – etwa beim Brandschutz – dieselben Maßstäbe wie für Praxen gelten. Anlass des Vorstoßes ist das verstärkte Vorgehen von Bauämtern gegen Wohnungsbordelle.CD

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