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Drei Programme sollen die Zukunftsaussichten bislang chancenloser Jugendlicher verbessern helfen.

© dpa

Berliner Bildungspolitik: Neue Hilfe für die Chancenlosen

Drei Berliner Bildungsprojekte sollen chancenlosen Jugendlichen helfen. Dafür gibt es jetzt EU-Mittel.

Von Sabine Beikler

Fast jeder zehnte Schüler in Berlin hat keinen Abschluss. Besonders bedrückend ist das Ergebnis bei den Schülern nicht deutscher Herkunft: Von ihnen erreichten 14,7 Prozent keinen Abschluss. Bei den Deutschstämmigen waren es 6,6 Prozent. Um die Zukunftschancen junger Menschen zu verbessern, starteten im September drei Programme unter Federführung der Senatsbildungsverwaltung. Bis 2023 sollen 17 000 Jugendliche von den europäischen Fördermitteln profitieren: Aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) fließen in der Förderperiode 2014 bis 2020 rund 37,3 Millionen Euro in die Berliner Programme. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) sagte, „positive Erfahrungen aus diesen innovativen Programmen werden in das Regelangebot einfließen“.

Jugendliche, die vor einem Schulabbruch stehen oder nur geringe Chancen auf eine berufliche Ausbildung haben, sollen individuell von Coaches betreut werden. Vor dem Übergang zwischen Schule und Beruf sollen beruflich orientierte Projekte angeboten werden, die den Jugendlichen bei der Berufswahl helfen sollen. Diese Projekte werden durch die Bundesagentur für Arbeit kofinanziert. In den Berufsschulen sollen Schüler, die wenig Chancen auf einen regulären Ausbildungsplatz haben, betriebliche Praxisphasen durchlaufen und dadurch bessere Einstiegschancen erhalten. Jugendliche, die Betriebspraktika im Rahmen einer Berufsausbildungsvorbereitung absolvieren, sollen von Bildungsbegleitern intensiv betreut werden.

Mit den Brüsseler Fördermitteln will die Bildungsverwaltung auch ein Projekt für junge Menschen auflegen, die sozialpädagogisch unterstützt werden müssen. Fachkräfte der Jugendberufshilfe-Träger sollen mit den Jugendlichen individuelle Zukunftsperspektiven und Schlüsselqualifikationen entwickeln, die den Betroffenen nicht nur helfen, einen Berufsweg einzuschlagen, sondern auch persönlichkeitsfördernd sind. Auch ein pädagogisch begleitetes Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in Jugendorganisationen des Landesjugendringes kann mit ESF-Mitteln finanziert werden. So können junge Erwachsene ein Orientierungsjahr in der Jugendverbandsarbeit absolvieren.

Bis 2020 stehen Berlin 215 Millionen ESF-Mittel für nachhaltige Beschäftigung, Inklusion, Armutsbekämpfung, Bildung und lebensbegleitendes Lernen zur Verfügung. Diese operationellen Programme wurden von der EU-Kommission genehmigt.

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