BERLINER Chronik: 16. Oktober 1990
Friedensnobelpreis für Gorbatschow und ein Großbetrug mit Ost-Waren
Michael Gorbatschow erhält den Friedensnobelpreis 1990 für seinen Beitrag zur Beendigung der Ost-West-Konfrontation. Zu den ersten Gratulanten zählt Helmut Kohl. Gorbatschow wertet die Ehrung durch das Nobelkomitee in Oslo als Anerkennung seiner Reformpolitik, „der gigantischen Sache der Perestroika“.
Die Justiz ist einem Devisenbetrug auf der Spur. Geschäftsleute sollen die Deutsche Außenhandelsbank in Berlin (Ost), eine Tochter der Bundesbank, um 500 Millionen DM betrogen haben. Bisher wurden 257 Millionen beschlagnahmt und vier Personen verhaftet. Für DDR- Firmen, die vor der Währungsunion Exportverträge mit Ostblockländern geschlossen haben, galt die Verrechnung in Transfer-Rubeln. Zur Abwicklung dieser Altverträge können nun die Transfer-Rubel in harte D-Mark umgetauscht werden, im Verhältnis 1:2,34. Den Ermittlungen zufolge wurde die Lieferung von DDR-Waren in Comecon-Länder nur vorgetäuscht. Der wahre Rubel-Kurs liege bei 1 zu 20 bis 30 Pfennig. Gru
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