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Berlin: Berliner Chronik: 19. Dezember 1976

Vor 25 Jahren berichteten wir:Weder Besucher noch Behördenvertreter wurden bisher in das Berliner Frauenhaus eingelassen. Was dem Außenstehenden als übertriebene Abwehr erscheinen mag, hat sich wegen der Schutzbedürftigkeit der Frauen und nach Zwischenfällen mit drohenden und randalierenden Männern als notwendig erwiesen.

Vor 25 Jahren berichteten wir:

Weder Besucher noch Behördenvertreter wurden bisher in das Berliner Frauenhaus eingelassen. Was dem Außenstehenden als übertriebene Abwehr erscheinen mag, hat sich wegen der Schutzbedürftigkeit der Frauen und nach Zwischenfällen mit drohenden und randalierenden Männern als notwendig erwiesen. Einige Männer scheuen keine Mühe und keinen Trick, um die Frauen wieder in ihre Gewalt zu bekommen, die vor ihnen davongelaufen sind. Telefonisch wurden Morddrohungen ausgesprochen und Selbstmorde angekündigt, Erpressungen versucht. Mehrmals mußte die Polizei geholt werden, um aggressive Männer vom Grundstück zu weisen. Einer stieg über den Balkon in den ersten Stock ein. Manche stehen stundenlang vor dem Haus, um ihre Frau oder die Kinder abzufangen. In den fünf Wochen von der Eröffnung am 1.11. bis zum 7.12. suchten 94 Frauen mit 108 Kindern Schutz. Bis vorgestern erhöhte sich die Zahl der Frauen auf 116. Zehn Frauen und zwölf Kinder waren schon vor der Eröffnung gekommen. Wochenlang im voraus wurde den Initiatorinnen durch unzählige Anrufe deutlich gemacht, wie sehr eine derartige Möglichkeit zur Flucht aus chaotischen häuslichen Verhältnissen gesucht wurde.

Vor 25 Jahren berichteten wir:

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