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BERLINER Chronik: 3. Januar 1961

Vor 50 Jahren: Schulpsychologen für West-Berlin und ein neuer Name für Guben

Der Senat beschließt die Einführung des Schulpsychologischen Dienstes nach dem Vorbild westdeutscher Länder, skandinavischer Staaten und der USA. In jedem Bezirk soll es eine Beratungsstelle, in jeder Schule einen Schulpsychologen geben. In der Senatsbegründung ist von schwer erziehbaren, unruhigen, nervösen, konzentrationsschwachen oder gehemmten Kindern und Jugendlichen die Rede, auch von „Wachstumsbeschleunigung“, mit der die „geistige und moralische Reife“ nicht Schritt halte.

Der zur DDR gehörende Teil Gubens wird bei einer Kundgebung von SED-Politbüromitglied Hermann Matern in Wilhelm-Pieck-Stadt Guben umbenannt. Anlass ist der 85. Geburtstag des 1960 verstorbenen DDR-Präsidenten Pieck, der in Guben geboren ist. Polnische Vertreter von Ost-Guben (Gubin) nehmen an der Feier nicht teil. Am Geburtshaus Piecks in Gubin wird eine Gedenktafel angebracht. Die Umbenennung sollte zunächst nur in Wilhelm-Pieck-Stadt erfolgen. Offenbar habe die überraschende Entscheidung für den Zusatz Guben ökonomische Gründe, heißt es in der Westpresse. Guben sei weltbekannt für den Export von Hutstumpen, nicht aber eine Wilhelm-Pieck-Stadt. Nach Chemnitz (seit 1953 Karl-MarxStadt) sei Guben „die zweite deutsche Stadt, die von den Machthabern der Sowjetzone umbenannt wurde“. Gru

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