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BERLINER Chronik: 9. Februar 1983

Vor 25 Jahren berichteten wir über eine umstrittene Anzeige der Alternativen Liste

Eine Anzeige der AL-Fraktion des Abgeordnetenhauses in der jüngsten Ausgabe des SPD-Parteiblattes „Berliner Stimme“ hat innerparteilichen Unmut heraufbeschworen. Nach Ansicht von Vertretern des rechten Flügels in der SPD wird es als befremdlich empfunden, „in Tendenzblättern für Konkurrenten zu werben“. Im Hintergrund schwinge die Sorge mit, es könne der Eindruck einer falschen Optik hinsichtlich des Verhältnisses von SPD und AL entstehen. Der SPD-Landesgeschäftsführer und Verlagsgeschäftsführer der „Berliner Stimme“ Pfaff, erklärte auf Anfrage, er habe die Anzeige aus kommerziellen Gründen aufgenommen. Dies sei von Teilen des Vorstandes gebilligt oder begrüßt worden, von anderen nicht. Das Inserat beschäftigt sich mit der Machtergreifung der Nazis 1933. Unter der Überschrift: „Die Konservativen machen Hitler zum Kanzler“ schreibt die AL-Fraktion, die Machtergreifung am 30. Januar 1933 „geschah mit Unterstützung des konservativ-liberalen Lagers“. Allerdings müsse man sich auch mit der Frage auseinandersetzen, „warum die Kräfte der Linken nicht in der Lage waren, diese Entwicklung mit politischen Mitteln zu verhindern“.

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