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Macht Hoffnung. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey sieht erste Schritte auf dem richtigen Erfolgsweg.

© dpa/Sebastian Gollnow

Berliner Gastgewerbe feiert im Palais: Fliegen müsste man können

Franziska Giffey und Kai Wegner treffen Touristiker unterm Funkturm. Und Frankreichs Botschafter wirbt für eine Ausstellung im Jüdischen Museum.

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Wenn die Kulisse stimmt, können auch Berlins professionelle Gastgeber einem Selfie nicht widerstehen. Die Fontänen vor dem Palais am Funkturm sprudeln aber auch zu verführerisch am lauen Montagabend. Dort feiert Berlins Gastgewerbe- und Tourismusindustrie in Gestalt von DEHOGA Berlin, visitBerlin und visitBerlin Partnerhotels mit Freunden und Geschäftspartnern ein großes Sommerfest.

Die Baustellen der Branche werden gleich am Anfang von den jeweiligen Chef, Christian Andresen, Burkard Kieker und Stefan Athmann, auf dem Podium verhandelt. Die wunden Punkte sind zwar allen bekannt, aber die Hoffnung, dass sich doch mal etwas bessern könnte, ist eine wirksame Beschleunigerin der guten Sommerlaune.

London und Paris vor Berlin

Der Flughafen BER funktioniert aus Sicht der Gastgeber inzwischen zwar einigermaßen reibungsfrei, aber es fehlt schmerzlich an Verbindungen in alle Welt. Ein „Connectivity Board” soll die Sache nun angehen. Während andere Metropolen wie Paris oder London die vorpandemischen Besucherzahlen längst übertroffen hätten, hinke Berlin hinterher.

Auch in der Stadt gibt es reichlich zu tun. Der Gendarmenmarkt gilt den Profi-Gastgebern als Paradebeispiel dafür, wie es nicht laufen sollte. Einfachere Strukturen und Genehmigungsverfahren werden dringend benötigt.

Einfacher zur Drehgenehmigung

Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) führt als bereits erzielten Erfolg die einheitliche Anlaufstelle für Drehgenehmigungen zur Förderung der Filmmetropole und verspricht mehr davon auf anderen Ebenen. Auch das fehlende große Kongresszentrum kommt zur Sprache.

Und bei der Forderung nach mehr verkaufsoffenen Sonntagen gibt es kräftigen Zwischenbeifall. Andresen wünscht sich mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt und eine bessere Stimmung in der Stadt. Davon können auch Kunst und Kultur profitieren. Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson ist ebenso gekommen wie der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU). Beim Flanieren unterm Funkturm gibt es Bodenständiges wie Currywurst und uruguayisches Streetfood, dank Küchenstar Thomas Kammeier und seinen Freunden auch Kostproben gehobener Küche, zum Beispiel Kremmener Büffelmozzarella auf Sauerkirsch-Paprika Gazpacho.

Der Mitgründer der Ständigen Vertretung am Schiffbauerdamm, Wolfgang Grunert, erzählt, wie er gelegentlich Seminare für die Auszubildenden gibt, die teils gar nicht mehr wissen, dass es mal eine andere Hauptstadt als Berlin gab.

Damals wurden Nationalfeiertage noch in Bonn gefeiert. Fast zeitgleich zum Sommerfest zelebriert Frankreichs Botschafter François Delattre am Pariser Platz seinen Nationalfeiertag mit geladenen Gästen und Delikatessen aus der Normandie.

Dort gibt es für die Gäste auch schon eine Vorschau auf die Ausstellung zum 100. Geburtstag des französischen Filmemachers Claude Lanzmann, in deren Mittelpunkt sein Werk „Shoah“ steht. Ende November soll sie im Jüdischen Museum eröffnet werden. Der Botschafter nutzt die Gelegenheit, Lanzmanns Witwe Dominique zu danken, die das zum Film gehörige Audioarchiv mit 220 Stunden Aufzeichnungen von Interviews mit Überlebenden, Tätern und Dritten dem Museum vermacht hat.

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