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Berlin: Berliner Gymnasiasten trieben in der Ostsee - Gummianzüge verhinderten Auskühlung

Die drei Berliner Windsurferinnen, die am Sonnabend in der Ostsee in Seenot geraten waren und knapp vor dem Ertrinken gerettet werden konnten, sind wohlauf. Die eineiigen Zwillinge Julia und Linda Conrad sowie Mitschülerin Juliane Glau sind Schülerinnen der zehnten Klasse der Flatow-Oberschule.

Von Sabine Beikler

Die drei Berliner Windsurferinnen, die am Sonnabend in der Ostsee in Seenot geraten waren und knapp vor dem Ertrinken gerettet werden konnten, sind wohlauf. Die eineiigen Zwillinge Julia und Linda Conrad sowie Mitschülerin Juliane Glau sind Schülerinnen der zehnten Klasse der Flatow-Oberschule. Gert Sunkel, Schulleiter des sportbetonten Köpenicker Gymnasiums sagte gestern auf Anfrage, dass die drei 16-Jährigen gemeinsam mit ihren Mitschülern Robert Kinzl und Marc-Paul Nützel aus der elften Klasse als Surfer vom Berliner Yachtklub Grünau e. V. an der Ostsee "im außerschulischen Rahmen" trainiert hatten.

Die jungen Leistungssportler bereiteten sich offenbar auf die Warnemünder Woche vor, als sie von einer Schlechtwetterfront mit Böen der Windstärke acht bis zehn überrascht wurden und mit ihren Surfbrettern das Land nicht mehr erreichen konnten. Nach Angaben der Agentur ddp konnten die beiden Elftklässler noch an Bord des Bootes ihres Trainers Steffen Kinzl geholt werden, während die Besatzung des Rostocker Traditionsseglers "Star of Hope" nach einigen Manövern die drei Gymnasiastinnen aus dem Wasser retteten. Die Wasserschutzpolizei in Rostock konnte gestern zu dem Vorfall keine Angaben machen, da sie von der "Star of Hope" nicht informiert worden war.

Eberhard Engelmann, Vorsitzender des Berliner Seglerverbands, sagte, dass er gestern mit Landestrainer Jörg Pfeiffer in Rostock telefoniert habe. Es sei nicht so tragisch gewesen wie gemeldet. "Die Mädchen haben spezielle Anzüge getragen, die sie vor Unterkühlung geschützt haben." Auch sei es normal, dass Surfer bei Windstärken von acht bis zehn aufs Wasser gehen würden. Ob ein Fehlverhalten des Trainers Steffen Kinzl vorlag, kann sich Schulleiter Gert Sunkel nicht vorstellen: "Steffen Kinzl ist als Sportlehrer an unserer Schule und als Trainer im Yachtklub sehr erfahren." Er werde die Ankunft der Sportler abwarten, um sich über die Ereignisse genauer zu informieren. Auch der Erste Vorsitzende des Yachtklubs Grünau, Raimund Lensing, sagte, er könne sich "nicht vorstellen, dass der Trainer seine Schützlinge im Stich gelassen hat".

Der Berliner Verein ist beim Surfen führend im bundesweiten Leistungsvergleich. Unter den rund 250 Mitgliedern sind 80 bis 90 Surfer. Da die Flatow-Oberschule mit rund 700 Schülern Wassersport zu einem ihrer Schwerpunkte zählt, hat sich traditionell eine enge Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem Yachtklub entwickelt.

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