zum Hauptinhalt

Berlin: Berliner Kulturausschuss: Beratungen über Metropol- und Philharmoniker-Zukunft

So einig waren sich die kulturpolitischen Sprecherinnen von SPD und Grünen in Berlin selten: Im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses forderten Irana Rusta wie Alice Ströver, das Berliner Philharmonische Orchester dürfte nicht an den Bund übergeben werden. "Die Stadt hat diesem Orchester über Jahrzehnte so hervorragende Rahmenbedingungen geschaffen, dass die Musiker jetzt verpflichtet sind, Berlin treu zu bleiben", erklärte Ströver bei einer Diskussion über "Kriterien zur 100-prozentigen Finanzierung von Berliner Institutionen durch den Bund" am Montag.

So einig waren sich die kulturpolitischen Sprecherinnen von SPD und Grünen in Berlin selten: Im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses forderten Irana Rusta wie Alice Ströver, das Berliner Philharmonische Orchester dürfte nicht an den Bund übergeben werden. "Die Stadt hat diesem Orchester über Jahrzehnte so hervorragende Rahmenbedingungen geschaffen, dass die Musiker jetzt verpflichtet sind, Berlin treu zu bleiben", erklärte Ströver bei einer Diskussion über "Kriterien zur 100-prozentigen Finanzierung von Berliner Institutionen durch den Bund" am Montag. Meinungsverschiedenheiten gab es auch über den Martin-Gropius-Bau. Ströver forderte, Berlin dürfe die Kontrolle über den Ausstellungsort nicht aus der Hand geben, Rusta lehnte eine Minderheitsbeteiligung der Stadt ab. Am Ende fühlte sich Kultursenator Christoph Stölzl bemüßigt, "friedensstiftend" einzugreifen: Aus der Erfahrung als Chef des Deutschen Historischen Museums könne er versichern, dass sich an den Machtverhältnissen in den Entscheidungsgremien zwischen Land und Bund nichts ändern werde, auch "wenn der Scheck vom Bund kommt". Möglichst bis zur Sommerpause, spätestens bis zum Herbst soll der Hauptstadtkultur-Fionanzierungsvertrag unterschriftsreif sein.

Und auch eine gute Nachricht hatte Stölzl zu vermelden: Das Berliner Metropol-Theater ist doch nicht so tot, wie es scheint. Drei Jahre nach dem Konkurs des Operettenhauses gibt es jetzt wieder mehrere Bewerber, die das Theater gerne betreiben möchten. Unter anderem szehen Gespräche mit der holländischen Eventmanagement-Firma Stage Holding bevor. Die Firma mit 2300 Beschäftigten und 340 Millionen Mark Jahresumsatz versucht derzeit, den deutschen Musical-Markt zu erobern. Jüngst kaufte man das Hamburger "Buddy"-Musical sowie das Colosseum-Theater Essen. Bei der Übernahme der "Stella"-Musicals unterlagen die Holländer dagegen dem Berliner Unterhaltungs-Unternehmer Peter Schwenkow. "Das sind keine Idealisten, sondern Leute, die rechnen können", kommentierte Stölzl. Bis zur Sommerpause will er Verhandlungsergebnisse präsentieren. Als "interessant" bezeichnete auch der bisherige Bewerber um das Metropol-Theater, Christoph Hagel, den holländischen Konkurrenten gegenüber dem Tagesspiegel. Ob er selber an seiner Bewerbung festhalten werde, könne er aber derzeit nicht sagen. Auf jeden Fall versucht Hagel weiterhin, die Finanzierung einer "My fair Lady"-Produktion mit Harald Juhnke auf die Beine zu stellen: "Derzeit liegt unser Antrag beim Lotto-Beirat."

F. H.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false