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Energie: Gas wird billiger

Die Berliner Gasag senkt die Preise um 0,6 Cent auf gut fünf Cent je Kilowattstunde. Den Kunden empfiehlt die Verbraucherzentrale Berlin, den Anbieter zu wechseln und den trägen Berliner Gasmarkt in Schwung zu bringen.

Berlin - Die Gasag hat Wort gehalten. Bereits im Januar, als der Berliner Versorger eine Preissenkung ankündigte, gab es das Versprechen weiterer Reduzierungen zu Beginn der nächsten Heizperiode. Am Donnerstag wurde es nun konkret: Zum 1. Oktober sinken die Preise um rund zehn Prozent  (0,6 Cent pro Kilowattstunde). Und mit diesem Preisniveau können vor allem die gut 300 000 Berliner Haushalte, die mit Gas heizen, über die Wintermonate rechnen. Voraussichtlich erst im Frühjahr wird die Gasag dann erneut über eine Preisbewegung entscheiden – je nachdem, was sich bis dahin auf dem Ölmarkt tut. Der Gaspreis in Deutschland orientiert sich traditionell am Ölpreis; mit einer Verzögerung von rund sechs Monaten vollzieht der Gasmarkt die Entwicklung beim Öl nach.

Die Gasag hat in Berlin mit knapp 600 000 Kunden, davon die Hälfte lukrative Heizkunden, einen Marktanteil von fast 90 Prozent. Wegen dieser Position ist das Unternehmen Trendsetter. So hieß es denn auch am Donnerstag beim Wettbewerber Nuon, dass man ebenfalls den Gaspreis reduzieren werde. Wann und welcher Höhe sei indes noch offen.

Die Verbraucherzentrale Berlin begrüßte das Vorgehen der Gasag, sieht aber noch Spielraum für weitere Preissenkungen. Den Kunden empfiehlt die Verbraucherzentrale, den Anbieter zu wechseln und somit den eher trägen Berliner Gasmarkt in Schwung zu setzen. Dabei sollte man möglichst kurzfristige Verträge abschließen, da weitere Preissenkungen wahrscheinlich seien, sagte ein Sprecher der Verbraucherzentrale.

Nach Angaben der Gasag bringt die Preissenkung zum 1. Oktober einem Haushalt mit 12 000 Kilowattstunden Verbrauch im Jahr eine Ersparnis von rund 72 Euro. Bei einem Verbrauch von 20 000 Kilowattstunden (Reihenhaus) seien es etwa 120 Euro im Jahr und bei 35 000 Kilowattstunden (Einfamilienhaus) 210 Euro. Mit dem Urteil des Bundesgerichtshof von Mitte Juli hat der Preisschritt nichts zu tun. Der BGH hatte eine Preisanpassungsklausel für ungültig erklärt. Die Gasag will bis Ende August prüfen, ob sie Kunden Preiserhöhungen, die bis Ende 2006 wirksam wurden, zurückerstattet. alf

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