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HEIK AFHELDT trifft…: VBKI-Manager Udo Marin

Unser Treffpunkt, das Restaurant des Hotel Savoy gegenüber dem Ludwig-ErhardHaus passt zur langen Tradition der Institution, für die mein jugendlich wirkendes Gegenüber sich seit Juni 2000 kräftig engagiert: der Wirtschaftsclub „Verein Berliner Kaufleute und Industrieller“, 1879 von jüdischen Kaufleuten als gemeinnütziger Verein gegründet. Man wollte die Stimme der Wirtschaft hörbar machen und Gutes für die Gesellschaft tun.

Unser Treffpunkt, das Restaurant des Hotel Savoy gegenüber dem Ludwig-ErhardHaus passt zur langen Tradition der Institution, für die mein jugendlich wirkendes Gegenüber sich seit Juni 2000 kräftig engagiert: der Wirtschaftsclub „Verein Berliner Kaufleute und Industrieller“, 1879 von jüdischen Kaufleuten als gemeinnütziger Verein gegründet. Man wollte die Stimme der Wirtschaft hörbar machen und Gutes für die Gesellschaft tun. Das war noch weit vor der Geburt der Berliner Industrie- und Handelskammer 1903. Diesen Zielen dient der VBKI mit seinen mehr als 3000 Mitgliedern mit den drei Feldern, auf denen er heute tätig ist, immer noch.

Als Netzwerker veranstalten sie Unternehmertreffen, Foren mit Politikern und Business-Frühstücke, aber auch Bälle und Golfturniere. Als Mitgestalter der Zukunft der Stadt tragen sie Ideen und Stellungnahmen in den Feldern Bildung, Wissenschaft, Kultur und Sport bei – und mehr als 200 000 Euro gehen jährlich in gemeinnützige Projekte wie etwa das Bürgernetzwerk Bildung mit Lesepaten und ehrenamtlichen Lesehilfen, den 1990 gestifteten VBKI-Europapreis oder die Unterstützung der Berliner Olympioniken.

Insgesamt 2,5 Mio. Euro Umsatz machen sie heute mit ihren neun Leuten und der kürzlich gegründeten nicht gemeinnützigen Veranstaltungs-GmbH.

„Aktive Bürgergesellschaft leben“, das, sagt Udo Marin, sei ihr Motto. Sie seien unter ihrem Präsidenten Klaus von der Heyde auf gutem Wege bei dem anstehenden Generationenwechsel und dabei, den Verein aus der tiefen Verwurzelung im alten West-Berlin herauszulösen. Für diese Aufgabe ist der selbstbewusste, uneitle Rheinländer und Beamtensohn vom Bonner Venusberg hervorragend geeignet. Er kann zuhören und seine eigene oft vom Mainstream abweichende Meinung vertreten. Lebhaft erinnert er sich an eine „wenig erfolgreiche Schulzeit“ und an ein interessantes Studium in Bonn: Geschichte, Politische Wissenschaften und Literatur. Bei der jungen Union hat er sich politisch und bei der Konrad-Adenauer-Stiftung seit 1983 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Leiter eines Bildungszentrums in Lüneburg verdient gemacht. Danach war er Geschäftsführer des Wirtschaftsrats der CDU. Bei der Konrad-Adenauer-Stiftung war die DDR sein Thema und viele Male sein Reiseziel.

Politische Studienreisen sind die Spezialität des kleinen Reisebüros unter seinem Namen, das seine Frau, eigentlich Ernährungswissenschaftlerin und Mutter ihrer zwei schon fast erwachsenen Töchter, führt. Der begeisterte Fußballer reist aber auch ganz unpolitisch zu großen Fußball-Events nach Mailand oder London.

In zehn Jahren, glaubt Udo Marin, wird der VBKI noch aktiver sein, mehr Beratung anbieten und sich als Trend-Scout für die heute bereits 1300 Mitglieder und die Stadt verdient machen.

Heik Afheldt war Herausgeber des Tagesspiegels.

Udo Marin

wurde 1955 in Bonn geboren. Dort studierte er auch Geschichte. Heute ist er Geschäftsführer des VBKI – das ist der Verein Berliner Kaufleute und Industrieller.

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