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Berliner Wirtschaft: Marzahn setzt auf die Sonne

Solarfirmen sollen in Fotovoltaik-Park ziehen

Der Umzug des Solarmodul-Herstellers Inventux an die Wolfener Straße in Marzahn soll nur der Anfang sein: „Unsere Botschaft ist jetzt, dass Adlershof zwar der richtige Standort für Forschung, aber Marzahn-Hellersdorf geeigneter für Produktion ist“, sagte Bezirks-Wirtschaftsstadtrat Christian Gräff (CDU) am Dienstag. Deshalb hatte er Fördermittel für einen „Fotovoltaik-Park“ beantragt. Jetzt will die Senatsverwaltung für Wirtschaft 100 000 Euro für erste Konzepte und Kostenschätzungen bereitstellen, die ein Planungsbüro ab Januar erarbeiten soll.

Vermutlich im Februar bis März werde die Wirtschaftsverwaltung über die weitere Förderung entscheiden, sagt Gräff, der nach ersten Schätzungen etwa 40 Millionen Euro für nötig hält. Die Mittel sollen aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GA) kommen. Ein Gewerbepark für die Wachstumsbranche Solartechnik biete „eine Riesenchance, das Image des Bezirks zu verbessern“, glaubt der Stadtrat. Für den Fotovoltaik-Park könnten bis zu 100 Hektar Fläche zur Verfügung gestellt werden. Davon gehören 25 Hektar den Berliner Wasserbetrieben, die laut Gräff bereit sind, ihr Grundstück freizugeben.

Die Ansiedlung der Inventux Technologies AG hatte die Wirtschaftsfördergesellschaft Berlin Partner vermittelt. Derzeit verhandelt sie mit mindestens drei weiteren Solarfirmen über einen Wechsel nach Marzahn. Namen wurden noch nicht genannt, es soll jedoch nur ein Unternehmen aus der Region Berlin-Brandenburg darunter sein.

Auch Inventux erwägt die Expansion: Im Januar wollen das Bezirksamt und das Unternehmen einen „Letter of intent“ unterzeichnen, der bis Ende 2009 eine Kaufoption für zusätzliche 17,5 Hektar vorsieht. Ob es zum Kauf kommt, hänge maßgeblich von der Realisierung des Fotovoltaik-Parks ab, sagt Gräff.

Für den Standort spricht aus seiner Sicht, dass Grundstücke nur rund 40 Euro pro Quadratmeter kosten statt der etwa 140 Euro in Adlershof, wo die Flächen allmählich knapp würden. Die GA- Mittel sind nicht für einzelne Firmen gedacht, sondern für die Infrastruktur. Dabei geht es in diesem Fall vor allem um spezielle Starkstrom- und Abwasseranschlüsse und Lager für bestimmte Gase. Aber auch gemeinsam genutzte Kitas und Kantinen gehören zum Konzept. CD

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