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Berlin: Berlins schönste Ecke bekommt wieder Halt

Die Balkone vom Ephraimpalais müssen für die Fassadensanierung weichen

Die vergoldeten Balkone des Ephraimpalais an der Poststraße in Mitte kommen in die Werkstatt. Das von 1762 bis 1766 erbaute Wohnhaus des jüdischen Heereslieferanten und Münzpächters Friedrichs des Großen, Veitel Heine Ephraim, ist stark sanierungsbedürftig. Risse und Setzungen hätten zum Absturz von Fassadenteilen führen können. Deshalb war die Sperrung des Hauses für die Öffentlichkeit unumgänglich.

Die Ursache für die Schäden liegen über 20 Jahre zurück. Zur 750-Jahr-Feier Berlins im Jahre 1987 wurde das Ephraimpalais mit originalen Fassadenteilen und Säulen versehen, die aus West-Berlin in den Ostteil der Stadt zurückgeführt worden waren. Bei Untersuchungen zeigte sich auch, dass Hohlräume nicht ordentlich verdichtet wurden. Da Haus und Vorbau unterschiedlich auf den Untergrund und die Erschütterungen durch den Straßenverkehr reagieren, kam es zu Spannungen zwischen dem Gebäude und der davor gesetzten Fassade. Nun muss für rund 130 000 Euro nachgebessert werden. Die kritischen Partien unter den Säulen sind bereits durch Hochdruckinjektionen aus flüssigem Beton stabilisiert. Jetzt wird der lange Balkon über den Säulen demontiert und später wieder aufgebaut. Sandsteinplatten werden ersetzt, sagt der für die Sanierung zuständige Architekt Rüdiger Liedtke. Stehen bleiben die toskanischen Säulen vor dem Palais.

Nach Abschluss der Arbeiten will die Stiftung Stadtmuseum Berlin das Ephraimpalais am 20. Oktober wieder eröffnen.

Helmut Caspar

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