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Bernau: Großbrand auf Müllhalde

Auf einer Müllverwertungsanlage in Bernau bei Berlin sind in der Nacht zum Samstag riesige Mengen Abfall in Brand geraten. Gesundheitsgefahr bestehe nicht, teilte die Polizei mit.

Bernau (10.09.2005, 18:16 Uhr) - Dies hätten Messungen ergeben. Trotzdem wurden die Anwohner im Umkreis von mehreren Kilometern aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Dies gilt auch für das südlich von Bernau gelegene Stadtgebiet von Berlin. Brandenburgs Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) besuchte den Krisenstab in Bernau.

Rund 150 Feuerwehrleute aus Brandenburg und Berlin hätten verhindert, dass die Flammen auf Nachbargrundstücke übergriffen, hieß es. Es wurde niemand verletzt. Der Recyclinghof und seine Zufahrtsstraße wurden abgesperrt. Das Feuer hat eine Fläche von mehreren hundert Quadratmetern erfasst. Die Polizei rechnet damit, dass die Löscharbeiten zwei Wochen dauern können. «Zunächst wird versucht, einen Schaumteppich über das gesamte Areal zu legen, damit der Qualm aufhört», sagte Christian Trill, Sprecher des Landkreises Barnim.

Die Ursache des Brandes ist noch unklar. Die Polizei nahm Ermittlungen auf. Zunächst hatte die Behörde von 30 000 Kubikmetern loderndem Abfall gesprochen. Auf dem Gelände sollen insgesamt 150 000 Kubikmeter Material lagern. Auf der Autobahn A 11 Berlin-Stettin (Szczecin) war wegen der Rauchwolke zwischen dem Autobahndreieck Schwanebeck und der Abfahrt Bernau-Nord die Sicht behindert.

Das Land bot den örtlichen Behörden Hilfe bei der Auswertung von Messungen an. «Wir stehen bereit, wenn Hilfe notwendig wird», sagte ein Sprecher des Umweltministeriums. Das Landeslabor könnte Proben überprüfen. Nach Angaben des Sprechers hat sich Minister Woidke im Krisenstab ein Bild vom Ausmaß des Feuers gemacht und den Einsatzkräften gedankt.

Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei dem betroffenen Betrieb um eine Recyclingfirma, die in Bernau erst kürzlich eine Schaben-Plage verursacht haben soll. In den vergangenen Monaten hatten Bewohner einer Siedlung in der Nähe über Schabenbefall geklagt und deshalb eine Bürgerinitiative gegründet. Fachleute für Schädlingsbekämpfung vermuten, das sich die Tiere vom Gelände der Recyclingfirma ausgebreitet haben könnten. Das Landesumweltamt forderte die Firma auf, ihre Müllberge zu verringern.

Trill sagte, alle Einsatzkräfte und Fahrzeuge, die das Gelände verlassen, müssen sich reinigen lassen. So solle verhindert werden, dass die Tiere nach außen getragen werden. (tso/dpa)

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