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Berlin: Besetzung: Körting verteidigt Polizei

Erklärung zur irakischen Botschaft

Bei der Fahndung nach mutmaßlichen Hintermännern der Geiselnehmer in der irakischen Botschaft hat es keine Abstimmungsprobleme zwischen der Berliner und der Hamburger Polizei gegeben. Dies erklärte Innensenator Ehrhart Körting (SPD) gestern in der Sitzung des parlamentarischen Innenausschusses und dementierte entsprechende Meldungen.

Darin hieß es, die Hamburger Polizei habe sich umgehend auf eine Festnahme vorbereitet, diese sei von Berlin jedoch „weder gewünscht noch für erforderlich" gehalten worden. Richtig sei vielmehr, sagte Körting, dass das Berliner Landeskriminalamt den Zeitpunkt für eine Festnahme als verfrüht angesehen habe. Da die Iraker unter Beobachtung gestanden hätten, habe man zunächst noch weiter ermitteln wollen.

Auf die Spur der zwei inzwischen festgenommenen Iraker Abu Qasi A. und Mohammad M. aus Hamburg waren die Fahnder, wie berichtet, noch am Abend der Botschaftsbesetzung durch die Faxnummer auf dem Bekennerschreiben an die Presse gekommen. Zudem war später bei der Durchsuchung des Asylbewerberheimes im brandenburgischen Spremberg, in dem die fünf Besetzer gelebt hatten, ein Handy gefunden worden. Es war auf einen der Männer zugelassen. Sein war auch mehrfach im Besucherbuch des Heimes, in dem er sich auffälllig oft aufgehalten hatte, eingetragen.

Gegen Abu Quasi A. und Mohammad M. wurde Haftbefehl erlassen. Zu den Hintergründen und Motiven ihrer Besetzung und Geiselnahme machen alle Festgenommenen, die sich als „Demokratische Irakische Opposition Deutschlands" bezeichnen, bisher keine Angaben. Eine solche Organisation ist den deutschen Sicherheitsbehörden bislang unbekannt. Die Berliner Staatsanwaltschaft prüft unterdessen die Abgabe des Verfahrens an die Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe. OD

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